Balkonreinigung im Hippie Style
Für viele, die mich kennen ist es vielleicht nicht ganz offensichtlich, aber in meinem tiefsten Inneren bin ich eigentlich ein Hippie. Mein Vater pilgert heute noch nach Goa in einen Ashram und auch meine Mutter hatte vom Langzeitstillen bis hin zum Familienbett sehr viele Hippie-Attitüden. Kein Wunder, dass auch aus mir ein Hippie geworden ist.
Also wenn ich an Hippies denke, dann fallen mir sofort Begriffe ein wie Naturverbundenheit, Spiritualität, VW-Busse, Flower-Power, Make-Love-Not-War, freie Liebe und Abwendung von der Konsumgesellschaft. Also nicht, dass ihr mich jetzt falsch versteht. Von freier Liebe für Prof. M. halte ich absolut nichts, und ich schlafe auch lieber in einem Hotel als in einem VW-Bus. Aber ansonsten bin ich im Herzen ein totaler Hippie! Das sieht man ganz einfach daran, dass ich lange Haare habe und auch einige tolle Hippie-Kleidungsstücke wie z.B. mein türkiser Batik-Kaftan von Calypso aus New York, den man sehr stylisch mit goldenen Gladiator-Sandalen kombinieren kann. Und letztens habe ich mich auch von der Konsumgesellschaft abgewendet (s. hier).
Deshalb war ich total begeistert, als ich in unserem neuen Kochbuch „My new Roots“ ein Rezept für einen Sonnentee gefunden habe. Ein echtes Hippie-Getränk! Dieser Tee wird von der Sonne gekocht, soll im Geschmack sehr mild und fein sein und hat eine hohe Schwingungsfrequenz.
Für einen Sonnentee nimmt man ein sauberes Gefäß, füllt es mit frischem Quellwasser, fügt ein paar Scheiben Ingwer und 2 EL losen Tee in ein Aromatuch und stellt es für mindestens zwei Stunden in die pralle Sonne. Besonders energiereich wird der Tee, wenn man noch einen Bergkristall hinzufügt.
Nun gut. Frisches Quellwasser? Leitungswasser ist doch eigentlich fast wie Quellwasser, oder? Leider habe ich auch keinen Bergkristall. Aber ich habe gelesen, dass Diamanten ja die Steine mit der höchsten Energie sind. Das muss ich demnächst unbedingt noch einmal mit Prof. M. besprechen. Vielleicht wird der Tee ja auch energiereich, wenn man ihn mit einem Diamanten an der Hand trinkt. Leider besitzen wir auch kein Aromatuch, sodass ich den Tee und den Ingwer einfach lose in das Wasser geworfen habe und das Ganze in die Sonne auf den Balkon gestellt habe. Wunderbar leuchtend stand der Tee in der prallen Sonne und ich freute mich schon so darauf, ihn mit ein paar Eiswürfeln zusammen mit den Kindern zu genießen (Prof. M. hatte nicht so große Lust auf Sonnentee. Ihm fehlt da manchmal das Hippie-Gen).
So ganz in Hippie-Stimmung haben Holly und ich dann auch ein paar Pflanzen umgetopft während Malchen und Willi in der Babybadewanne geplanscht haben.
In diesem Jahr habe ich es aus mir unerklärlichen Gründen noch nicht geschafft, den Balkonboden zu wischen (lies zu diesem Thema den Artikel: auch öfter keine Zeit zum Putzen? und Aufschieben – was du heute kannst besorgen…). Da wir ja an einer großen Straße wohnen ist der Balkonboden immer sehr schmutzig und staubig. So auch heute. Und obwohl ich so total in der entspannten Hippie-Sonnen-Flower-Power-Stimmung war, drängte sich mir der etwas spießige Gedanke auf: „Oh Mann, der Boden müsste echt mal wieder geputzt werden.“
Ich hatte mir auch schon ein paar gute Argumente überlegt, wie ich Prof. M. davon überzeugen könnte, schnell mal rüberzuwischen (kennt ihr schon meine besten TIpps, wie man seinen Mann zum Putzen motiviert?), als Malchen auf dem nassen, mit Erde beschmierten Boden ausrutschte und den gesamten schönen Sonnentee umkippte!
Die Schweinerei war wirklich groß: Malchen komplett mit Teeblättern, Erde und Dreck beschmiert läuft fröhlich auf unser Sofa zu (s. auch mein Beitrag zum Thema Polster reinigen), der Tee mitsamt den vielen kleinen Teeblättern verteilt sich überall auf dem Balkon und vermischt sich mit der Erde von unserer Umtopfaktion und dem sowieso schon schmutzigen Boden. Ich habe noch nicht einmal daran gedacht, ein Foto zu machen, so schlimm sah es aus!
Ehrlich gesagt, war ich kurz vor einer Panikattacke und wollte gerade tief Luft holen, um eine große Schimpftirade abzulassen.
Doch dann habe ich mir eine wichtige Frage gestellt, die wir uns alle im Alltag viel öfter fragen sollten: „Was würde ein Hippie tun?“ Mein Hippie-Innerstes hat mir auch gleich geantwortet und gesagt: „Wir sind alle ein Teil des Ganzen großen Universums. Go with the flow.“
Und tatsächlich habe ich gespürt, wie mich das Universum darauf hinweisen wollte, dass genau JETZT der richtige Zeitpunkt ist, den Boden auf dem Balkon zu wischen. Also habe ich dem Universum gedankt, dass ich den Boden nicht schon gestern geputzt habe (dann wäre es wahrscheinlich wirklich ärgerlich gewesen) und unseren Balkon mit dem sehr schwingungsintensiven Tee gewischt. Ich glaube der Boden ist jetzt wirklich voller Energie und positiver Kraft.
Und ich? Ich schwinge zwar nicht ganz so kraftvoll, wie der Balkonboden, aber freue mich sehr darüber, endlich mit einem „Jaaa-Universum ich komme-Gefühl“ auf den Balkon zu treten. Ihr seht, manchmal hilft es die Dinge eben so zu nehmen wie sie kommen. So, jetzt muss ich aber wirklich los und meinen Kaftan anziehen gehen. In diesem Sinne: Don’t worry, be hippie!
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2 comments
[…] Wie ihr vielleicht gemerkt habt, war es bei Rosanisiert in den letzten Wochen etwas ruhiger. Ich war in der Sommerpause und habe die meiste Zeit auf dem blitzsauberen (mittlerweile wieder ziemlich schmutzigen) Hippie-Balkon verbracht und Sonnentee getrunken (die ganze Story findet ihr hier). […]
[…] Wie ihr vielleicht gemerkt habt, war es bei Rosanisiert in den letzten Wochen etwas ruhiger. Ich war in der Sommerpause und habe die meiste Zeit auf dem blitzsauberen (mittlerweile wieder ziemlich schmutzigen) Hippie-Balkon verbracht und Sonnentee getrunken (die ganze Story findet ihr hier). […]