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Wie ihr wisst, fasten wir in diesem Jahr Müll. Wir wollen also versuchen, bis Ostern so wenig Müll, wie möglich zu machen. Heute zeige ich euch, wie man mit einfachen Mitteln viel weniger Müll im Bad produziert.
Auf den ersten Blick, erscheint Mülleinsparen im Bad eine große Herausforderung zu sein. Sogar im Biosupermarkt habe ich kaum Produkte gefunden, die mit wenig Verpackung auskommen – die meisten Produkte werden eben immer noch in der Plastikflasche verkauft. Aber mit ein wenig Recherche findet man einige Möglichkeiten, unnötige Verpackung einzusparen.
1.) Windelfrei
Ein kurzer Blick in unseren schönen rosa Badmüll zeigt eindeutig: Malchen produziert mit ihren Windeln den meisten Müll im Bad. Leider habe ich verpasst, sie von Geburt an windelfrei zu lassen – Prof. M. wollte einfach nicht mit mir zum Windelfrei-Volkshochschulkurs gehen. Dabei ist es wirklich eine tolle Methode! Wie sie funktioniert, könnt ihr auf dem Blog 123 windelfrei nachlesen. Auf Feuchttücher verzichten wir eigentlich schon immer, da ich es einfacher finde, die Kleinen kurz im Waschbecken abzuwaschen.
Am Wochenende habe ich mit Malchen gesprochen und ihr das Konzept des Fastens und die Problematik der Müllüberproduktion erklärt. Nach meinem etwas längeren Monolog habe ich sie gefragt: „Malchen, was hältst du davon, ab jetzt nachhaltiger ohne Windel zu leben?“ Sie hat ganz begeistert „Jaaaa!“ gerufen und freut sich jetzt, auch am „Mülltasten“ teilzunehmen. Und es klappt auch schon hervorragend! Meistens jedenfalls – bis auf zwei drei kleinere Unfälle. Vielleicht waren es auch vier. Aber egal, insgesamt sind wir auf dem richtigen Weg. Dabei ist mir auf jeden Fall klar geworden, dass die Umstellung auf einen Zero Waste Haushalt eindeutig mit mehr Wäsche und einem höheren Wasserverbrauch einhergeht.
2.) Dusche/Badewanne – auf Seife umstellen
Zum Haarewaschen habe ich schon seit längerem eine tolle, fast müllfreie Alternative zum herkömmlichen Shampoo gefunden. Hier nutze ich die Haarseife von meiner Friseurin Marion Garz. Mein Favorit ist das grüne Shampoo mit Zitrusduft, aber es gibt die Seife auch in gelb mit Honig. Marion ist eine richtige Künstlerin und bedruckt ihre Verpackungen mit Fotos von Blumen und Insekten, die sie in ihrem Garten aufgenommen hat. Passend dazu gibt es auch noch weitere Haarpflegeprodukte von ihr. Aber auch im Bioladen oder in vielen Online-Shops gibt es schon Haarwaschseife* mit wenig Verpackung.
Was das Duschgel angeht, fällt es mir schwer, auf mein Lieblingsprodukt das Ringelblumen-Dusch-Bad von Gertraud Gruber Kosmetik zu verzichten. Ich habe deshalb beschlossen, es in der Fastenzeit besonders sparsam einzusetzen, um Verpackung zu sparen. Außerdem habe ich an die Firma Gertraud Gruber eine E-Mail geschrieben und nach ihrer Verpackungsphilosophie gefragt – bin schon gespannt, was sie mir antworten.
Die beste Methode, um so wenig Verpackung wie möglich zu produzieren, sind natürlich einfache Seifenstücke, die man in vielen Bioläden auch ganz ohne Verpackung erhält. Am besten kaufe ich gleich morgen eine solche Seife für Prof. M. – er ist ja immer Feuer und Flamme, wenn er etwas Neues für mich testen darf :)
3.) Monatshygiene/Verhütung
Mittlerweile gibt es sehr viele Alternativen zu herkömmlichen Tampons und Binden – wie zum Beispiel Menstruationstassen, Schwämme, oder spezielle Unterhosen. Obwohl es immer noch schwierig ist, diese Produkte auch im Supermarkt zu finden, kann man Menstruationstassen mittlerweile auch schon bei DM und Rossmann kaufen. Einen guten Überblick mit Erfahrungsberichten zu den verschiedenen Methoden findet ihr zum Beispiel hier.
Was das Thema Verhütung angeht, bin ich bei meiner Recherche gleich auf die einhorn Kondome* aus Berlin getroffen. Auch wenn die Verpackung im Moment noch nicht recycelt werden kann, legt die Firma Einhorn sehr großen Wert auf Nachhaltigkeit und witziges Marketing. Außerdem habe ich nachgefragt und die Auskunft bekommen, dass sie auch gerade ihre Verpackung überarbeiten und besonders bemüht sind, weniger Aluminium zu verwenden.
Der TÜV hat außerdem zum ersten Mal eine Zyklus-App (Natural Cycles) zertifiziert, die sich jetzt offiziell als Verhütungsmittel bezeichnen kann. Bei dieser Methode werden über die Körpertemperaturmessung die fruchtbaren und unfruchtbaren Tage bestimmt. Auch diese Methode soll sehr gut funktionieren. Mehr darüber könnt ihr hier nachlesen.
4.) Zahnpflege
Auch die Zahnpflege produziert leider sehr viel Müll – Zahnbürsten aus Plastik, Zahnpastatuben und natürlich Zahnseide inklusive Plastikverpackung. Die Zero-Waste Experten putzen ihre Zähne mit einer Zahnbürsten aus nachhaltigem Bambus-Holz * und Zahnpasta am Stiel*. Ihr könnt euch vorstellen, Prof. M. war BEGEISTERT von meinem Vorschlag, auf diese Methode umzusteigen. Er hat kritisch eine Augenbraue hochgezogen und gesagt: „Jetzt reicht’s“.
Um den Hausfrieden zu wahren, bleiben wir also in Sachen Zahnhygiene bei unserer elektrischen Zahnbürste. Der Vorteil der elektrischen Zahnbürste ist, dass immer nur der Zahnbürstenkopf ausgetauscht werden muss und somit nicht allzuviel Müll entsteht. Auch wenn es hier unterschiedliche Auffassungen gibt, hat mein Zahnarzt mir dazu geraten, weiterhin eine Zahnpasta mit Fluoridgehalt zu benutzen. Deshalb verwenden wir auch hier eine normale Zahnpasta aus der Tube, allerdings habe ich mich für eine Sorte ohne Umverpackung entschieden.
Damit wir bei der Zahnpflege trotzdem etwas Müll einsparen, habe ich mir im Original Unverpackt Laden eine Zahnseide aus Naturseide* die mit Bienenwachs gewachst ist gekauft. Es gibt sie in einem Glasbehälter und die Nachfüllrolle kommt in einem winzigen Papiertütchen. Ich muss sagen, hier kann ich keinen Unterschied zu unserer normalen Zahnseide feststellen!
5.) Toilettenpapier/Kleenex
Das Thema Toilettenpapier wird in Zero Waste Kreisen heiß diskutiert. Echte Zero Waste Experten lassen sich eine Hygienebrause an der Toilette montieren, um auf Toilettenpapier ganz verzichten zu können. Andere empfehlen Toilettenpapier aus Bambus *. Im Supermarkt bekommt man zwar kein Toilettenpapier ohne Plastikverpackung, aber es gibt zumindest Toilettenpapier aus 100% Recyclingfasern. Prof. M. meinte die Abschaffung des Toilettenpapiers steht nicht zur Diskussion. Punkt.
Ich habe mir aus einem alten Handtuch und schönen Stoffen trotzdem noch ein paar Läppchen genäht, die ich jetzt zum Brilleputzen, Schnutewischen bei den Kindern oder Abschminken verwende. Die sehen jedenfalls sehr schön aus und machen definitiv mehr Spaß, als langweiliges Toilettenpapier.
6.) Wattepads – selbstgenäht
Für Wattepads habe ich eine tolle Lösung gefunden! Ich habe mir aus einem Waschlappen, Volumenflies und schönem Stoff einfach weiche, waschbare Wattepads genäht. Dazu habe ich jeweils einen Kreis aus Stoff, Frottee und Volumenflies in der Größe eines Wattepads ausgeschnitten und mit einem Zickzackstich umrandet. Allerdings ist es mir jetzt schon zweimal passiert, dass ich das Wattepad nach der Benutzung aus Versehen in den Müll geworfen habe. Da sieht man mal, wie sehr man an das Wegwerfen gewöhnt ist :).
7.) Rasierer
Beim Rasieren gibt es tolle Möglichkeiten, Müll einzusparen! Man kann sich zum Beispiel mit einem elektrischen Rasierer rasieren oder einen Rasierhobel* verwenden (hier muss nur die Klinge ausgetauscht werden). Vor allem aber kann man auf traditionelle Rasierseife * umstellen.
In ihrem Buch Zero Waste Home* empfiehlt Bea Johnson sogar, sich eine Sugaring-Paste aus Zucker selbst herzustellen. Also falls ich diese Methode teste, werde ich auf jeden Fall darüber berichten. Leider konnte ich Prof. M. noch nicht dazu gewinnen, die Sugaring Methode für mich auszuprobieren. Er lässt sich deshalb bis Ostern einfach einen Bart wachsen. So hat er seine Ruhe und sieht super aus.
8.) Deo – einfach selbst machen
Auf dem Blog von Fräulein Ordnung habe ich ein tolles Rezept gefunden (hier), wie man sein eigenes Deo selbst herstellen kann. Sie hat dafür einfach ihre Lieblingskörpercreme und Natron zu gleichen Teilen gemischt und nutzt diese Mischung jetzt als Deocreme. Da ich noch immer an ein Roll-On Deo gewöhnt bin, habe ich diese Mischung noch mit etwas Wasser verdünnt und in eine leere Deoflasche abgefüllt. Selbstverständlich mischt sich die Creme nicht sehr gut mit dem Wasser, sodass man die Flasche vor Gebrauch etwas schütteln muss. Aber insgesamt bin ich von der Wirkung sehr überzeugt. Ich finde es sogar viel effektiver, als meine normalen Deos.
9.) Badreiniger
Ich habe euch ja letztens schon von meinem Badreiniger Clean Breeze berichtet. Ich finde ihn immer noch toll und habe mir mittlerweile schon Nachschub anmischen müssen! Hier könnt ihr noch einmal das Rezept nachlesen.
10.) Dekorative Kosmetik
Die Zero Waste Königin Bea Johnson mischt sich ihre eigene dekorative Kosmetik aus Naturprodukten zusammen. So stellt sie Kohle aus verbrannten Mandeln her und nutzt diese als Kajal und in ihrer selbstgemachten Wimperntusche, sie mixt sich Puder aus Kakaopulver und Lippenstift mithilfe von roter Bete. Das finde ich wirklich einen tollen Ansatz, eventuell teste ich es DEMNÄCHST auch einmal aus. Olga vom Blog Zero Waste Life Style hat beschlossen, sich einfach gar nicht mehr zu schminken – lest mehr dazu hier. Damit liegt sie ja so im Trend! Auch Alicia Keys schmimkt sich schließlich gar nicht mehr – ich sage nur #nomakeup. Allerdings bin ich noch nicht ganz so weit, was die natürliche Schönheit betrifft und verwende weiterhin meine Make-Up Produkte. Allerdings besitze ich nur eine kleine Auswahl an dekorativer Kosmetik und die Produkte halten immer sehr lange, sodass hier zumindest kein gravierendes Müllproblem besteht.
Habt ihr noch mehr Tipps für mich, wie man im Bad Müll vermeiden kann? Ich freue mich auf eure Kommentare!
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10 comments
Liebe Anita,
Jetzt hätte ich fast “Liebe Rosa“ geschrieben ;)
Deine Art zu schreiben zaubert mir immer ein Lächeln auf das Gesicht. Und den Professor M, der so unglaublich geduldig beim Ausprobieren neuer Sachen ist, würde ich gerne mal kennen lernen :)
Den Tipp mit der Zahnseide finde ich super. Mal schauen, ob es die so auch ungewachst gibt. Beim Putzmittel und Duschgel stelle ich um, sobald der Rest aufgebraucht ist. Nur beim Klopapier hört der Spaß bei mir auch auf. Die Brause finde ich ehrlich gesagt ganz gut, aber die Familientücher oder wie auch immer die genannt wurden, sehe ich sehr skeptisch.
Wie steht es denn mit der Hygiene bei den selbst genähten Wattepads?
Liebe Grüße
Lisa
Liebe Lisa,
vielen Dank für deinen tollen Kommentar! Also ich bin mit meinen Wattepads sehr zufrieden. Ich habe sie sogar für den Nagellack benutzt. Die Flecken sind natürlich nicht rausgegangen, aber es funktioniert einwandfrei. Wir schaffen es auch nicht vollkommen, den Müll zu reduzieren, aber es ist wirklich eindeutig besser geworden.
Viele Grüße
Anita
Hallo Anita,
ich bin von deinem Badreiniger fasziniert. Ich bin wirklich versucht ihn auszuprobieren. :) Ich glaube, das werde ich auch machen. Nach deinem Rezept ist er auch gar nicht so schwer herzustellen. Danke dafür!
So wie ich das lese, habt ihr es noch nicht zu 100% geschafft, den Müll zu verbannen? Aber ich denke mal so 75% wirds schon weniger sein, oder?
Grüße
Liebe Martina,
ich kann nicht genaus sagen, wieviel Prozent wir an Müll einsparen, aber es ist auf jeden Fall deutlich weniger. Das finde ich wirklich so toll, weil ich den Müll überhaupt nicht gerne runterbringe ;) Den Badreiniger kann ich nur empfehlen, ich putze fast nur noch damit!
Viele Grüße
Anita
Hallo!
Super Tipps! Vielen Dank!
LG,
Tobias
[…] sehr gut (habt ihr schon meine Beiträge zum Thema Müllfasten gelesen? hier, hier, hier und hier). Außerdem finde ich die Vorstellung schön, dass man den Schmutz […]
[…] schon offiziell vorbei ist. Letztens habe ich euch ja schon ein paar Vorschläge für weniger Müll im Bad gemacht, heute geht es um die besten Tipps für weniger Müll in der […]
[…] zum Glück habe ich ja im Zuge unseres Müll-Fastens-Projekt auch angefangen einige Putzmittel selbst herzustellen und somit das Wundermittel Natron für […]
Liebe Anita,
zum Thema Läppchen:Aus Unterhosen , die zum Wegwerfen sind, schneide ich doppelte längliche Streifen ,die in etwa der Länge und Breite von 3 Blatt Toilettenpapier entsprechen.Das Ganze wird mit Zickzack eingefaßt, gedrittelt gefaltet und ersetzt bei mir das Clopapier. Wenn man mal hochrechnet, dass man für 1mal pinkeln 3 Blatt Papier verwendet …..jedenfalls spare ich bei je 3maliger Verwendung von Vorder-und Rückseite immerhin fast 20 Blatt Papier. Mir geht es dabei nicht um`s Geld, sondern um die Umwelt. Eklig finde ich es auch nicht, weil man die Läppchen beim Waschen der Unterwäsche mal eben mitwäscht, es soll ja auch Menschen geben, die den eigenen Urin trinken….
Ich habe mir kleine Stofftüten genäht, fülle im Supermarkt da mein Obst rein, der Zettel kommt drauf. Waschbar, aus Stoffen vom Flohmarkt recycelt, setze ich dem Plastikwahnsinn etwas dagegen. Habe auch immer Tüten dabei, da ich oft angesprochen werde, verschenke ich die Tüten. Tja, irgendwo muss man anfangen, denn wir haben nur diesen einen (geschundenen) Planeten.
Liebe Grüße
Gabi
Liebe Gabi,
toll, dass du so viel Müll vermeidest! Ich bin mit meinen selbstgenähten Wattepads auch wirklich sehr zufrieden. Über die Abschaffung des Toilettenpapiers steht laut Prof. M. allerdings „nicht zur Debatte“ ;). Ich werde ihm aber auf jeden Fall von eurem System berichten, vielleicht ändert er ja seine Meinung.
Viele Grüße
Anita
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