Adventskalender füllen für Kinder – Aus Alt mach Neu
Wenn man für drei Kinder einen Adventskalender bastelt, stellt man schnell fest, dass 24 "Kleinigkeiten" mal drei eine ganze Menge sind. Aus Sicht einer Anonymen Chaotin sind es 72 Dinge, die die Kinder ich nach dem Auspacken und der ersten Begeisterung aufräumen muss. Ich sehe die vielen Plastikspielzeuge schon vor meinem inneren Auge ÜBERALL rumfliegen. Bildlich kann ich mir genau vorstellen, wie ich auf dem Boden sitze und entweder Kleinteile zusammensuche oder mir den Fuß vor Schmerzen halte, weil ich aus Versehen auf ein Spielzeugauto getreten bin. Wenn ich in diesem Moment Prof. M. bitten würde, mir beim Aufräumen zu helfen, würde er garantiert sagen: "Ich wollte ja den Schokokalender kaufen."
Nein, also das muss wirklich nicht sein!
Trotzdem habe ich auch in diesem Jahr damit begonnen, wieder kleine Geschenke für Holly, Willi und Malchen zu kaufen. Als ich aber so im Laden stand und viel zu viel für süße kleine Spielzeuge bezahlte, hatte ich eine Erleuchtung.
Mir wurde plötzlich glasklar, dass Konsum nicht der Weg zum Glücklichsein ist. Im Gegenteil, die vielen Dinge belasten doch nur unseren Alltag. Jeder Gegenstand in unserem Besitz erfordert Energie und Zeit. Und auch die Kinder werden immer abhängiger von Dingen und verlernen, dass auch einfache Freuden glücklich machen. Nein, das ist wirklich nicht das, was ich mir für die drei wünsche. Ich beschloss, dass wir ab sofort ein puristischeres, einfacheres Leben führen werden und uns von der Knechtschaft des Drangs, immer mehr zu besitzen, befreien müssen.
Als ich Prof. M. abends euphorisch von diesem Moment der Erleuchtung erzählt habe und gerade vorschlagen wollte, dass wir alle eine Zeit ins Kloster ziehen sollten, um mehr Ruhe und spirituelle Reinheit zu erlangen, blickte er auf meine Tüten und meinte: "Weniger Konsum? und warum hast du dir dann neue Schuhe gekauft?"
Manchmal steht Prof. M. wirklich auf dem Schlauch. Die Schuhe habe ich ja schon VOR meinem Moment der Erleuchtung gekauft. Da wusste ich ja noch nicht, dass ich etwas später zu so einer existentiellen Erkenntnis komme. Außerdem sind sie wunderschön, haben eine tolle Farbe (koralle und gold), waren reduziert und da sie flach sind, kann man sie bestimmt auch im Kloster tragen (oder geht man da immer barfuß? Ich muss das später mal recherchieren).
Naja, wie dem auch sei. Jedenfalls hat mich dieser erleuchtende Moment auf die zündende Idee für den Adventskalender gebracht:
Warum immer neue Dinge kaufen, wenn doch schon genug schöne Sachen vorhanden sind?
Unsere Kinder jedenfalls wissen manchmal gar nicht mehr, was sie überhaupt für Spielsachen besitzen. Meistens nutzen sie nur dieselben Spiele und alles andere steht im Regal (bzw. fliegt auf dem Boden rum). Räume ich aber in regelmäßigen Abständen selten ihr Zimmer auf, dann sind sie immer ganz begeistert und entdecken ihre alten Spielzeuge neu.
Und genau diese Freude werde ich dieses Jahr auf den Adventskalender übertragen. Ich habe also das Kinderzimmer nach schönen Spielsachen durchsucht, die vergessen in hinteren Ecken liegen. Zum Beispiel ein paar schöne rosa Legosteine, Playmobilpolizist, Bilderbücher, Malbücher (bestimmt merkt niemand, dass ich die bemalten Seiten rausgerissen habe :)), Aufkleber, oder eine CD mit Weihnachtsliedern. Ergänzt durch die Geschenke, die ich schon vor meinem Erleuchtungsmoment hatte und ein paar Süßigkeiten habe ich ganz einfach für jeden 24 Geschenke zusammenbekommen.
Hier seht ihr meinen Adventskalenderinhalt für die drei (Malchen durfte mir etwas helfen, ich hoffe sie vergisst alles ganz schnell wieder :)):
Gekauft habe ich zusätzlich:
- Minion und Prinzessinnen Unterwäsche und Strümpfe von Zara (brauchten wir sowieso dringend neu)
- Filzstifte (die kann man gut für mehrere Tage im Kalender nutzen)
- 3 kleine Pixi-Hefte mit Weihnachtsgeschichten
- Süßigkeiten
- 3 Holzklammern (die waren soo süß, ich konnte nicht widerstehen)
Alles andere hatten wir schon, verborgen in großen Kisten oder gut weggepackt bei den Weihnachtssachen. Ich habe ihnen übrigens schon erzählt, dass ich nicht nur neue Dinge verpackt habe und sie haben sich trotzdem sehr gefreut.
Seht ihr, wie gut ich meinen neuen, puristischen Lebensstil umsetze? Prof. M. wird bestimmt begeistert sein! Was füllt ihr denn in den Adventskalender? Ich bin gespannt auf eure Ideen!
12 comments
Liebe Anita,
Ich fand deine recyceln Idee echt prima! Ich hatte eben gestern mir eine Liste aufgeschrieben, was ich für jeden kaufen sollte… Jetzt kann ich es etwas reduzieren und dabei die Spielzeuge wieder aufräumen.
Eine Idee hatte ich noch, Badeperle und Badeknister, so kann ich meine Kinder auch überzeugen wieder in die Badewanne zu gehen.
Liebe Grüße,
Mrs. P
Liebe Mrs. P.,
Badeperlen und Badeknister sind auch eine sehr gute Idee! Ich bin gerade dabei einen Adventskalender für mich selbst zu basteln. Vielleicht kann ich ja hier ein paar schöne Badezusätze einfüllen :)
Viele Grüße
Anita
[…] Wie ihr wisst, hatte ich ja letztens eine Erleuchtung, die mein Konsumverhalten betrifft (s. auch hier). Wenn man weniger besitzt, muss man schließlich auch weniger aufräumen und kann sich […]
[…] Tipp 3: Weniger ist mehr. Für Anonyme Chaoten wie mich ist es besser, ein richtig schönes Geschenk zu bekommen, als zehn Geschenke, die man nur ganz ok findet. Auch für die Kinder versuchen wir Omas und Verwandte, in ihrer Geschenkefreude zu bremsen. Wir sagen jetzt einfach – alle Geschenke bringt das Christkind. So kann sich keiner bei den Kindern besonders beliebt machen, da ja das Christkind die Geschenke ausgesucht hat. Und ich muss später auch nicht so viel aufräumen. Ihr seht, weniger ist mehr – das entspricht auch ganz meiner neuen Konsumhaltung (s. auch hier). […]
[…] Also wenn ich an Hippies denke, dann fallen mir sofort Begriffe ein, wie Naturverbundenheit, Spiritualität, VW-Busse, Flower-Power, Make-Love-Not-War, freie Liebe und Abwendung von der Konsumgesellschaft. Also nicht, dass ihr mich jetzt falsch versteht. Von freier Liebe für Prof. M. halte ich absolut nichts und ich schlafe auch lieber in einem Hotel als in einem VW-Bus. Aber ansonsten bin ich im Herzen ein totaler Hippie! Das sieht man ganz einfach daran, dass ich lange Haare habe und auch einige tolle Hippie-Kleidungsstücke wie z.B. mein türkiser Batik-Kaftan von Calypso aus New York, den man sehr stylisch mit goldenen Gladiator-Sandalen kombinieren kann. Und letztens habe ich mich auch von der Konsumgesellschaft abgewendet (s. hier). […]
[…] Adventskalender füllen für Kinder – aus Alt mach Neu […]
guten tag, darf ich fragen wo sie diese 3 süßen holzklammern herhaben? würde mich über eine antwort sehr freuen! VG
Liebe Laura, die Klammern habe ich bei Misses & Marbles in Berlin gekauft (http://www.misses-marbles.de). Leider weiß ich nicht, von welcher Firma sie sind, aber vielleicht kannst du da ja mal nachfragen? Viele Grüße Anita
[…] Idee habe ich ja schon im letzten Jahr umgesetzt (s. hier) und ich bin immer noch davon begeistert! Anstatt alles neu zu kaufen, sucht man im […]
Danke für diese so sinnvolle und logische Idee! Ich habe gerade einen kleinen Streifzug durch unsere Schubladen unternommen und habe schon wirklich viele tolle Sachen gefunden, die mein Sohn wahrscheinlich noch nicht mal kennt. Jetzt noch ein paar Süßigkeiten dazu und voila!
Liebe Anna,
vielen Dank für deinen Kommentar. Ja, ich werde dieses Jahr auf jeden Fall auch mal wieder die Schubladen durchforsten – ehrlich gesagt glaube ich, dass sie überhaupt keine Ahnung haben, was man dort alles finden kann :)
Viele Grüße
Anita
Ich hatte auch keine Ahnung :D