Das Rosanisiert-Prinzip

by rosanita

 

 

Fühlst du dich vom Alltag überfordert?

Sieht deine Wohnung aus wie bei Hempels unterm Sofa?

Vermisst du Glanz und Style in deinem Leben?

Dann probiere das Rosanisiert-Prinzip aus!

Das Rosanisiert-Prinzip

Das Rosanisiert-Prinzip ist ein von mir empirisch überprüftes Prinzip (N=1), das sich in fast allen Lebenslagen anwenden lässt und besonders gut geeignet ist, um die kleinen und großen Herausforderungen des Alltags zu bewältigen. Es basiert auf vier wichtigen Punkten, die eng miteinander zusammenhängen.

1.) Die richtige Einstellung – Think Pink:


Um sich einer neuen Herausforderung zu stellen, ist eine positive, gelassene, aber auch etwas kämpferische Einstellung von essentieller Bedeutung. Schließlich weiß jeder, dass die Kraft der Gedanken BERGE versetzen kann. Und wie sagte schon der Dalai Lama:

Wer alles mit einem Lächeln beginnt, dem wird das meiste gelingen.

Wenn ich zum Beispiel die ganze Wohnung saugen muss, lächle ich erst einmal motiviert vor mich hin, rufe ein Gefühl der Freude und Dankbarkeit im Inneren auf, schnappe mir den Staubsauger und los geht’s.

Hat man sich die richtige innere Einstellung zugelegt, dann kann schon fast nichts mehr schiefgehen. Mit etwas Übung schafft man es schnell jede Herausforderung in einem positiven Licht zu sehen. Und nicht vergessen – Lächeln!

OK – ich gestehe – manchmal ist es effektiver einfach mal richtig zu fluchen. Gestern habe ich zum Beispiel versucht, dem Badputzen gegenüber eine wirklich sehr positive Einstellung einzunehmen. Ich habe das saubere Bad visualisiert, gelächelt und ein Gefühl der Freude und Dankbarkeit aufgerufen. Aber es war wie verhext – aus meinem Mund kamen keine lieblichen Worte, sondern Kraftausdrücke. Sogar Prof. M. steckte etwas irritiert den Kopf zur Tür herein. Nachdem ich ihm eine kleine Schimpftirade über den Schmutz im Bad entgegengerufen habe, hat er mit einem Lächeln und Dankbarkeit im Blick das Badputzen übernommen. Ich sage es ja immer- eine positive Einstellung ist wirklich ALLES!

2. Das richtige Outfit – When in doubt, overdress:

Neben der richtigen Einstellung ist das richtige Outfit eine weitere wichtige Säule des Rosanisiert-Prinzips. Schließlich soll die innere Schönheit auch nach außen ausstrahlen. Mit einem tollen Look sieht man nicht nur besser aus, man fühlt sich auch selbstbewusster, schöner und kann die Dinge mit mehr Elan anpacken. Wünscht du dir also mehr Style und Glamour in deinem Leben? Dann fange bei deinem Look an!

Dabei sollte das richtige Outfit keinen zusätzlichen Stress bedeuten und es muss auch überhaupt nicht perfekt, teuer oder total angesagt sein. Ich habe für mich festgestellt, dass schon Kleinigkeiten wie ein schönes Schmuckstück oder ein knalliger Nagellack einen großen Effekt erzielen können. Vielmehr wünsche ich mir, dass man im stressigen Alltag den Blick für sich selbst nicht verliert und sich auch mal zwischendurch belohnt. Das richtige Outfit steht also symbolisch für Selbstfürsorge. Wichtig ist eben einfach, dass man sich wohlfühlt – denn wie sagte schon Audrey Hepburn:

Happy girls are the prettiest.

Nehmt euch einfach ein Beispiel an mir. Ich bin ja immer perfekt gestylt. In jeder Lebenssituation trage ich das passende Outfit. Na gut – vielleicht nicht immer. Aber Prof. M. hat letztens wirklich übertrieben, als er mich fragte: „Ziehst du dich irgendwann auch noch mal an?“. Nur weil ich ein PAARMAL bis 15 Uhr im Schlafanzug und ungekämmten Haaren herumgelaufen bin. Ich habe ihm natürlich gleich geantwortet: „Ich dachte, du liebst mich so, wie ich bin.“ und mir dann direkt einen tollen neuen Rock und einen Pulli gegönnt. Als die Pakete allerdings geliefert wurden, hat Prof. M. etwas kritisch die Augenbraue hochgezogen. Aber zum Glück konnte ich mich ja auf unseren kleinen Dialog berufen und da hat er lieber nichts mehr gesagt.

3.) Eine strukturierte Vorgehensweise – Mach es wie Prof. M.

Wenn man eine Sache von Prof. M. lernen kann, dann ist es seine strukturierte, effiziente Vorgehensweise. Er hat die Fähigkeit, alles mit System anzugehen und ist deshalb sehr produktiv. Wenn er redet, dann sagt er zum Beispiel gerne „Erstens blablabla, zweitens blablabla und drittens blablabla.“ Das ist wirklich sehr beeindruckend!

Wenn man sich also einer größeren Herausforderung stellen muss, kann ich nur empfehlen, diese strukturierte Verhaltensweise zu adaptieren. Ich werde es euch kurz am Beispiel des Saugens verdeutlichen.

So sauge ich: Ich denke – „Oh hier ist ja mal wieder viel Sand im Flur, Zeit zum Saugen.“ Motiviert werfe ich den Staubsauger an und starte, den Flur mit viel Energie zu saugen. Dabei fällt mir auf, dass sich im Wohnzimmer auch noch sehr viel Staub in der Ecke angesammelt hat. Also verlasse ich saugenderweise kurz den Flur und sauge die Wohnzimmerecke. Dann sehe ich, dass auf dem Bücherregal eine wirklich dicke Staubschicht liegt. Ich lege den Staubsauger kurz beiseite, wische das Regal und dann entdecke ich die Zeitschrift, die ich wirklich schon EWIG durchblättern wollte. Erschöpft setze ich mich mit der Zeitschrift auf das Sofa und spätestens dann habe ich wirklich keine Lust mehr weiterzusaugen. Das Problem – weder der Flur, noch das Wohnzimmer sind fertig gesaugt.

So saugt Prof. M.:

1.) Definiere das Ziel (den Sollzustand): Was willst du konkret erreichen?

Besuch hat sich angekündigt, die „Sichtflächen“ (das ist eines seiner Lieblingswörter) müssen sauber sein, alle anderen Bereiche kann man erst einmal vernachlässigen.

2.) Analysiere den Istzustand: Wo stehst du gerade?

Überall viel Sand und Spielzeuge auf dem Boden, größere Staubansammlungen in den Ecken.

3.) Unterteile den Weg zu deinem Ziel in kleinere Unteraufgaben

Schritt 1: Schlafzimmertür schließen

Schritt 2: Im Kinderzimmer ist kein Saugen nötig, hier kann man die Unordnung mit den spielenden Kindern erklären.

Schritt 3: Auch der Küchenboden muss nicht gereinigt werden, die Krümel könnten gerade eben beim Kochen entstanden sein.

Schritt 4: Es bleiben Flur, Wohnzimmer und Bad, die gesaugt werden müssen

4.) Fange an, die Unteraufgaben nacheinander abzuarbeiten. Fange immer erst mit der nächsten Aufgabe an, wenn eine Arbeit komplett abgeschlossen ist.

(1) Boden frei räumen, (2) Möbel zur Seite rücken, (3) Räume in ordentlichen Rechtecken saugen. Er startet erst im nächsten Zimmer, wenn ein Raum komplett abgeschlossen ist und lässt sich durch nichts ablenken.

5.) Lass dich für deine Effizienz und Tatkraft bewundern.

Ich laufe begeistert durch die Wohnung und bewundere ihn für seinen systematischen Ansatz.

Da seht ihr es! In der gleichen Zeit schafft er viel mehr als ich durch seine strukturierte Vorgehensweise. Und auch wenn für das Rosanisiert-Prinzip die ersten beiden Punkte natürlich noch etwas wichtiger sind, hilft es wirklich sehr, die Dinge mit System anzugehen.

4.) Macht es gemeinsam – Haushalt ist Familiensache

Jede große Herausforderung lässt sich viel leichter meistern, wenn man sie nicht alleine angehen muss. Deshalb sagt das Rosanisiert-Prinzip, dass man nicht alles alleine schaffen muss und unbedingt Hilfe in Anspruch nehmen sollte.

Das gilt insbesondere für den Haushalt. Es ist leider immer noch so, dass ein Großteil der unbezahlten Arbeiten rund um Haushalt und Pflege von Frauen übernommen werden (s. hier). Selbst wenn beide Partner gleich viel arbeiten, bewältigen Frauen immer noch deutlich mehr Hausarbeit als Männer.  Dabei möchte ich hier auf keinen Fall die Schuld allein den Männern zuweisen, denn für die Verteilung der Hausarbeit sind schließlich alle Familienmitglieder verantwortlich. Ich würde mir wünschen, dass es in noch mehr Familien eine gerechte Verteilung der Hausarbeit gibt und Haushalt endlich als Familiensache angesehen wird.

Deshalb habe ich Prof. M. und den Kindern gleich mal einen kleinen Vortrag über ein emanzipiertes Rollenverständnis und unsere gesellschaftliche Vorbildfunktion gehalten. Dabei habe ich mich so leidenschaftlich in das Thema eingeredet, dass ich mich danach erst einmal erschöpft aufs Sofa setzen musste und unsere geplante Putzaktion nur noch mit guten Ratschlägen unterstützen konnte. Was macht man nicht alles für die Emanzipation!?

 

Was sind eure besten Tipps für große Herausforderungen?