Wenn man sich ein ordentliches Kinderzimmer wünscht, ist das beste Mittel, den Kleinen Ordnung im Alltag vorzuleben. Denn wie jeder weiß, ahmen besonders kleine Kinder sehr stark unser Verhalten nach und orientieren sich an den Eltern als Vorbild.
Aus diesem Grund ist unser Kinderzimmer auch immer so unordentlich. Rufe ich ein fröhliches „Kinder! Aufräumen!“ in die Runde, ernte ich meistens ein „Och nöööö!“ oder ein: „Wieso? Räum du doch erst mal auf. Das Wohnzimmer ist doch viel unordentlicher als das Kinderzimmer.“
Deshalb muss man eben manchmal etwas kreativ werden, um die Kinder (oder sich selbst) zum Aufräumen zu motivieren. Heute erfahrt ihr meine besten Aufräumspiele für Kinder.
1.) Auräum-Tanzen:
Funktioniert eigentlich wie Stopp-Tanz, nur eben mit Aufräumen. Man macht laute Musik an – also wahlweise Lina Larissa Strahl, Shakira oder Die Sendung mit der Maus CD und alle müssen dazu tanzen (Zusatztipp für die Eltern: falls euch die Musik der Kinder zu sehr auf die Nerven geht, können Ohropax oder eure eigene laute Musik über Kopfhörer die Lage deutlich entspannen. Vorteil – man hört auch eventuelle Streitereien nicht mehr so laut). Dann wird die Musik kurz ausgemacht und alle müssen so schnell wie möglich fünf Dinge aufräumen, bzw. so lange aufräumen bis ihr ganz gemächlich fünf Dinge aufgeräumt habt.
2.) Wettaufräumen:
Beim Wettaufräumen werden zwei Teams gebildet. Im ersten Team sind die Kinder, im zweiten Team bin ich. Lässt man die Kinder gegeneinander spielen, gibt es unter Garantie schon in der ersten halben Minute Streit. Nun wird die Zeit gestoppt und jeder muss in fünf Minuten so viele Dinge aufräumen, wie er kann. Wer in dieser Zeit die meisten Sachen wegsortiert hat, gewinnt. Klar, dass ich mich hier wirklich beeile und zwischendurch rufe: „Ich bin die Schnellste!! Ich bin die Schnellste!“ So strengen sich auch die Kinder immer an und das Zimmer sieht im Nu wieder etwas besser aus.
3.) Gummibärchen-Aufräumen:
Beim Gummibärchen-Aufräumen hole ich die effektivste Bestechungsmethode für unsere Kinder hervor – Süßigkeiten. Die Regeln sind einfach: Für jeweils zehn aufgeräumte Dinge gibt es ein Gummibärchen als Belohnung. Hat man es etwas eiliger, kann man natürlich auch eine Zeitkomponenten in das Spiel einbauen. Während die Kinder ihre zehn Spielzeuge aufräumen esse ich nach jeder halben Minute ein Gummibärchen auf und höre erst damit auf, wenn sie zehn Spielsachen aufgeräumt haben. Falls sie zu langsam sind, Ist die Tüte leider leer.
4.) Wetten-dass-Aufräumen:
Diese Methode ist bestens geeignet, wenn ihr euch gerade auf der Couch entspannen möchtet und überhaupt keine Lust habt, den Kindern beim Aufräumen zu helfen. Sie funktioniert leider nicht jeden Tag, sondern kann nur sparsam eingesetzt werden. Man liegt einfach auf der Couch und verkündet: „Ich wette, dass ihr es nicht schafft, euer Zimmer GANZ ALLEINE aufzuräumen.“ Man kann optional einen kleinen Wetteinsatz vorschlagen – zum Beispiel etwas Süßes oder ein gemeinsames Spiel. Bringt man diese Wette überzeugend genug rüber, fangen die Kinder bestimmt ganz eifrig an aufzuräumen. Falls sie die Wette verlieren sollten und das Zimmer immer noch unordentlich ist, darf man als Trost die Süßigkeiten selbst aufessen. Super, oder?
5.) Baby-Hunde-Katzen-Aufräumen:
Diese Methode funktionert besonders gut bei kleineren Kindern. Hier sind die Kinder entweder Babys, Hunde oder Katzen und man gibt ihnen in der entsprechenden Sprache Aufräumanweisungen. Zum Beispiel kann man sagen:“Ooooh du süßes, süßes, kleines Baby, schau mal da! Räum schnell die Bücher in den Schrank eidideidi.“ oder man sagt:“Bello mach Platz. Bello mach Männchen. Bello räum auf.“ Manchmal sage ich dann auch: „Wir spielen jetzt, du bist ein Aufräumhund. Anstatt zu fressen, müsstest du immer schnell etwas aufräumen.“ Diese Herangehensweise ist allerdings etwas zeitaufwendiger und eignet sich nur, um ein paar einzelne Sachen aufzuräumen.
6.) Rollentausch-Aufräumen:
Beim Rollentausch-Aufräumen macht man sich das Phänomen zu Nutze, dass Kinder gerne mithelfen möchten und viel lieber andere Haushaltstätigkeiten erledigen als das eigene Zimmer aufzuräumen. Man kann mit ihnen also wunderbar abmachen, dass sie die Küche, den Flur oder das Wohnzimmer aufräumen und man selbst dafür das Kinderzimmer übernimmt. Bei uns funktioniert diese Methode sehr gut, weil Holly viel Spaß hat, verantwortungsvolle Aufgaben zu erledigen und ihre kleinen Geschwister gerne mit ihr zusammen sind. Sie machen ihre Sache meistens sehr gut! Der Trick daran ist natürlich, dass das Wohnzimmer eigentlich viel mehr Arbeit ist, als die paar Spielzeuge im Kinderzimmer :)
So, das sind meine besten Aufräumspiele für Kinder. Ich habe sie noch nicht mit Prof. M. ausprobiert, aber vielleicht würden sie ihn auch motivieren. Vielleicht könnte ich ihm ja Aufräumtanzen mit Musik von einer seiner Lieblingsbands Parkway Drive vorschlagen. Das muss ich unbedingt demnächst testen, es wäre aber bestimmt ganz schön laut.
Habt ihr auch ein paar gute Tricks, wie man Kinder zum Aufräumen motivieren kann?
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21 comments
[…] es gibt auch einige Education-Punkte, die gut zu meinem Blog passen: Letztens habe ich ja über die besten Aufräumspiele für Kinder gebloggt. Hier muss ich noch einen kleinen Nachtrag machen: Auch Vorlesen kann eine sehr gute […]
Hi
Ich habe gerade deinen Blog über pinterest entdeckt und bin total begeistert!!! Du hast eine super tolle Art zu schreiben, Ich musste teilweise richtig herzhaft lachen, finde mich an vielen Stellen wieder und deine Tipps sind auch noch echt gut!!!
Danke und weiter so ❤
Liebe Therese,
vielen Dank für deinen lieben Kommentar! Ich habe mich sehr über deine Rückmeldung gefreut :)
Viele Grüße
Anita
Hallo! Danke für die supertollen Ideen! Meine zwei Jungs lassen sich manchmal mit "tech team" begeistern (das muss auch unbedingt so genannt werden sonst klappts nicht): sie räumen erst zusammen das Zimmer vom Grossen auf, dann zusammen das vom Kleinen und man muss ab und an rufen "Boah,ihr seid super, tech team, yeah" – ich weiss allerdings ehrlich nicht wieso das Gerufe sein muss
Liebe Silvia,
Tech-Team?! Das ist eine super Idee. Vielleicht sollte ich das auch mal rufen! Ich glaube durch Rufen springt der Begeisterungsfunke noch etwas mehr über. Wenn ich gelangweilt sage „Los Kinder aufräumen,“ passiert garantiert nichts. Wenn ich aber voller Begeisterung rufe „Juchhuuu! Jetzt räumen wir aaaauuuuf! Ich freue mich schon!“, dann setzen sie sich manchmal im Schneckentempo in Bewegung. Ich werde gleich heute Abend auch ein Tech Team gründen. Vielleicht funktioniert das bei uns ja auch.
Viele Grüße
Anita
Wir haben es schon mit dem Wimmel-Aufräum-Spiel versucht, wenn einfach zu viel Chaos herrscht. Sucht alle Bälle. Zack, sind die Bälle aufgeräumt. Sucht alle Kuscheltiere…
Liebe Janine,
das ist ein toller Tipp! Ich freue mich ja immer über neuen Aufräumt-Input und ein Himmel-Aufräum-Spiel wird sicher auch bei uns gut ankommen. Wie gut dass das Kinderzimmer gerade wieder ziemlich chaotisch aussieht :)
Viele Grüße
Anita
[…] Motivation […]
richtig tolle Tipps fürs aufräumen! Ich werde den ein oder anderen sicher ausprobieren
Ich spiele gerne „Bagger auf der Baustelle“ dazu krempel ich den Pullover vorne um und packe zB nur Bausteine hinein… Soviele wie gehen… diese transportiere ich als Bagger in die richtige Kiste. Die Kinder sind schnell animiert und haben mega Spaß
Liebe Bella,
das ist ja auch eine sehr gute Idee – euer Baggerspiel müssen wir unbedingt auch testen :) Vielen Dank für die Inspiration!
Anita
Hallo bei uns ist momentan gerade das Farbenaufräumspiel der Hit. Die Kinder dürfen sich eine Karte die ich hinhalte ziehen, aber noch nicht gucken. Auf drei werden die Karten gewendet, so entdecken Sie Ihre Aufräumfarbe. Zb wird Blau gezogen darf das jeweilige Kind alle Sachen in Blau wegräumen. Die Karten habe ich vor längerer Zeit mit den Kids gebastelt. Auch sind sie gerne im Einsatz wenn’s ums Anziehen, Zähne putzen, Tisch decken oder abräumen und so weiter geht.Und mir als Tagesmutter mit vielen Zwerglein eine super Hilfe…
Liebe Sabrina,
vielen Dank! Das ist eine geniale Idee – muss ich unbedingt auch mit unseren Kindern ausprobieren. Vielleicht kann ich das auch mal mit Prof. M. testen – er könnte z.B. alles aufräumen, was rosa ist und ich alles was schwarz ist (also fast nichts ;)).
viele liebe Grüße
Anita
Hallo Anita,
Ich habe mal mit meinem ca. 3-jährigem Roboter-Fan recht erfolgreich „Roboter-Aufräumen“ gespielt. Dazu habe ich meine Stimme verstellt und wie so ne Art Computer meinem kleinen Roboter Aufräumbefehle gegeben, wie z.B.: „Roboter: Lege das Buch ins Regal!“ Hat ne Zeit lang ganz gut funktioniert, aber leider waren Roboter irgendwann wieder out … Aber dafür werde ich jetzt deine Aufräumspiele testen (freue mich besonders aufs Gummibärchen-Aufräumen)
Liebe Manu,
das klingt auch nach einer tollen Idee! Mein Sohn würde Roboter-Aufräumen bestimmt auch lieben!Oder vielleicht Transformers-Aufräumen (da steht er gerade sehr drauf :))
Viele Grüße
Anita
Coooole Tipps! So richtig habe ich noch gar nicht probiert, ein Spiel daraus zu machen. Aber das ist ja genial! Wie Mary Poppins‘ Löffelchen voll Zucker!
Liebe Grüße
Insa
Liebe Insa,
vielen Dank für deinen Kommentar. Genau, wie Mary Poppins – die Musik passt übrigens auch wunderbar zum Aufräumen ;)
Liebe Grüße
Anita
Meine große Schwester hat früher immer eine Art schatzsuche mit mir gespielt. Dabei hat sie auf den ersten zettel einen Hinweis geschrieben, wo ich etwas finde: eine spielfigur unter den Klamotten auf dem Stuhl. (Natürlich kreativ beschrieben ) . Neben der gefundenen Figur auf dem aufgeräumten Stuhl lag dann ein weiterer Hinweis und so weiter . Zum schluss kam dann der schatz- z.b. ein tütchen Gummibärchen. .. hat bei mit gezogen und auch noch Spaß gemacht.
[…] uns funktioniert Aufräumen besonders gut, wenn wir ein lustiges Spiel daraus machen. Der Beitrag Die besten Aufräumspiele für Kinder zählt übrigens zu den meistgelesenen Artikeln auf meinem […]
[…] manchmal etwas schwierig, die Kinder zum Aufräumen zu überreden. Vielleicht helfen euch ja meine Aufräumspiele weiter? Selbstverständlich könnt ihr auch Freunde oder Freundinnen motivieren mitzumachen. […]
[…] Die erste Frage, die sich uns in dieser Woche stellt, ist, ob wir das Kinderzimmer lieber in Ruhe alleine aufräumen oder den etwas komplizierteren Weg gehen und die Kinder mit einbeziehen. Ausmisten klappt natürlich viel besser, wenn wir alleine entscheiden, was weg kann und was nicht, denn unsere Kinder klammern sich jedenfalls meistens an die Spielsachen, die ich nicht so schön finde. Aber ihr kennt mich – Haushalt ist Familiensache (Rosanisiert-Prinzip) und besonders im Kinderzimmer ist es sehr wichtig, dass die Kinder beim Aussortieren und Aufräumen dabei sind. Außerdem sollten wir natürlich auch ihr Eigentum und ihren eigenen persönlichen Bereich respektieren und nicht einfach Dinge wegschmeißen, nur weil sie uns nicht gefallen (Ok, eventuell kann man ja die wirklich scheußliche Sachen erst einmal unauffällig wegpacken und abwarten, ob sie die Dinge vermissen). Außerdem ist es auch immer eine gute Idee, spielerisch an die Sache ran zu gehen. Hier findet ihr unsere besten Aufräumspiele. […]
Ich danke Ihnen für den interessanten Artikel. Es ist wirklich von Vorteil den Kleinsten das Aufräumen schon sehr früh ans Herz zu legen.
Mit besten Grüßen
Sebastian