Hallo Aarhus – unser Leben in Dänemark

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In den letzten Wochen war es hier auf dem Blog ja ziemlich still. Das liegt daran, dass wir den großen Schritt gewagt haben und nach Dänemark umgezogen sind. Prof. M. arbeitet nun schon länger hier und nachdem er fast sechs Jahre ständig an verschiedene Orte gependelt ist, wollten wir endlich etwas mehr Ruhe in unser Familienleben bringen. Der Umzug ist mir wirklich schwergefallen und Prof. M. war schon LEICHT genervt von meinen konstanten Heul-Attacken („langsam reicht’s auch mal„). Aber wer gibt schon gerne ein schönes Zuhause, sehr gut laufende Kita- und Schulplätze und die perfekte Shoppinglage auf? Allerdings gefällt es mir in Aarhus bisher sehr gut und deshalb kommt hier der erste Lagebericht aus unserem Leben in Dänemark.

Die neue Wohnung

Prof. M. hat unsere Wohnung alleine ausgesucht – ich war nur per FaceTime dabei -, und er hat seine Aufgabe wirklich sehr gut gemeistert! OK, auf die Badewanne musste ich leider verzichten, aber dafür haben wir einen tollen Blick auf den Hafen und können jeden morgen den Sonnenaufgang bewundern. Außerdem kann man zum Strand laufen und – besonders wichtig – alle Shops und Cafes sind zu Fuß erreichbar (ich hatte ja schon LEICHTE Panik, dass wir im Grünen wohnen werden, aber diesen Kulturschock wollte mir Prof. M. dann doch nicht zumuten).

Kindergarten und Schule in Dänemark

In den nächsten Wochen müssen wir noch sehr viel organisieren und vor allem die Kita- und Schuleingewöhnung meistern. Leider werden Kitaeingewöhnungen nicht leichter, je öfter man sie macht. Deshalb habe ich die Aufgabe der Kitaeingewöhnung großzügig an Prof. M. abgetreten. Bei ihm klappt es erstaunlicherweise viel besser :)

Die Kitas haben hier übrigens einen etwas anderen Ansatz als in Deutschland. Es gibt ein sehr gutes Betreuungsverhältnis – in unserer Kita haben wir z.B. 18 Kinder und drei Erzieherinnen, bzw. Erzieher (in dänischen Kitas arbeiten viele Männer). Gleich zu Beginn hat uns der Kitaleiter erklärt, dass die Kinder IMMER draußen sind und nur manchmal drinnen spielen. Jedes Kind ist perfekt für alle Wetterlagen gerüstet, denn sie spielen auch draußen, wenn es schüttet („the children love to play with water“). Dementsprechend sind die Innenräume auch nur spartanisch mit wenigen Spielzeugen eingerichtet. Es gibt Legosteine, eine kleine Küche, Malsachen und ein paar Bücher – und die Räume sind ziemlich kahl. Ich muss zugeben, dass ich bei diesem Anblick schon etwas wehmütig an unsere gemütliche Kita in Deutschland gedacht habe. Und auch draußen findet man nur wenige Spielsachen. Dafür gibt es viele Lauf- und Dreiräder, Buddelsachen und einen riesigen Stapel leerer Getränkekisten, mit denen die Kinder bauen können. Auch aufwendige Klettergerüste sucht man vergebens, denn die Kinder spielen in kleinen Hütten oder im Gebüsch, klettern auf Bäume oder auf Eigenkreationen, die die Gruppe aus Paletten zusammengebaut hat (bestimmt nicht TÜV geprüft ;)). Selbstverständlich gibt es auch eine Feuerstelle, die jeden Donnerstag genutzt wird. Dann kocht die Gruppe auf dem Feuer ihr Mittagessen und die Kleinen stochern in der Glut herum. Ich habe versucht, einen ganz entspannten Eindruck zu machen, aber wahrscheinlich stand mir die Panik ins Gesicht geschrieben, als auch Malchen in die Nähe des Feuers gekommen ist. Die Erzieher haben mir jedenfalls mehrfach versichert, dass ich wirklich keine Angst haben brauche, denn es wäre ja immer ein Erwachsener mit dabei.

Ihr merkt, frische Luft und Naturverbundenheit sind in unserem Kindergarten sehr wichtig. So gibt es einen Naturraum, in dem es unter anderem drei lebende Schlangen, einen Igel, Echsen und weitere Tiere gibt, um die sich die Kinder kümmern können. Welche Tiere dort genau leben, kann ich euch leider nicht sagen. Ich habe nur einen ganz kurzen Blick hinein geworfen und dabei bewundernd „Oh great – snakes!“ gesagt. Gedacht habe ich allerdings „Schlangen????!!! Aaaahhh! Weg hier!“.

Beim Mittagessen essen die Kleinen mit großer Begeisterung Fischsalat und Champignon-Mayonnaise (also bis auf unser Kind versteht sich). Selbständigkeit spielt auch hier eine wichtige Rolle und deshalb schaufelt sich jedes Kind fröhlich sein Essen selbst auf den Teller auch wenn natürlich ziemlich viel daneben geht.

Aber auch die Schule ist etwas anders als in Deutschland. Hier liegt der Fokus für uns erst einmal auf dem Dänischlernen. Für Holly und Willi ist es gerade besonders schwer, weil die anderen internationalen Schüler aus ihrer Klasse schon ziemlich sicher Englisch sprechen und sich so gut untereinander verständigen können. Wir werden sicher noch einige Zeit brauchen, bis die beiden dort gut angekommen sind. Aber die Klassen sind sehr klein und bisher nehmen sich die Lehrer auch viel Zeit für die Kinder. Ich muss ja nicht erwähnen, dass auch die Schule mindestens 20 Kaninchen und natürlich eine Feuerstelle hat?

Das Wetter in Dänemark

Eine meiner größten Sorgen vor unserem Umzug war das nasskalte Wetter im hohen Norden. Ich bin ja eine ziemliche Frostbeule und fühle mich erst ab Temperaturen über 25 Grad wohl. Zum Glück meinte es das Wetter bisher ziemlich gut mit uns. Wir haben zwar nicht so tolle sommerliche Temperaturen wie in Deutschland, aber gestern konnte ich sogar im T-Shirt herumlaufen! Bisher bin ich auch nur zweimal vom Regen überrascht worden und komplett von oben bis unten nass geworden. Zum Glück bin ich aber seit meinem Geburtstag stolze Besitzerin eines rosa Regenmantels (Affiliate-Link) (den ich an den Tagen natürlich ausgerechnet nicht anhatte). Werde mir aber wohl noch schöne Gummistiefel und wahrscheinlich sogar eine Regenhose zulegen.

Ich dachte da zum Beispiel an diese:
 (*Bild enthält Affiliate-Link)

Unser Leben in Dänemark – werde ich jetzt eine echte Dänin?

Also meine Integration als Dänin ist auf einem recht guten Weg. Mit der Sprache klappt es zwar noch nicht so richtig, denn hier sprechen alle sehr gut Englisch. Aber dafür war ich – wie es sich für eine echte Dänin gehört – schon im Ostseewasser schwimmen. Ganz in unserer Nähe gibt es ein ungeheiztes Schwimmbad mit Meerwasser. Danach musste ich mich allerdings erst einmal eine halbe Stunde in die Sauna setzen, um wieder einigermaßen warm zu werden. An diese ständige Bewegung und Frischluftzufuhr bin ich auch noch nicht wirklich gewöhnt. Jeden Abend falle ich erschöpft ins Bett und mein Appetit hat sich sehr gesteigert. Wenn mich Prof. M. fragt, was ich denn gerne abends essen möchte, dann antworte ich ihm meistens: „viel.“.

Hier ist das Beweisbild – ich schwimme im kalten Ostseewasser

Trotz meiner Abhärtungsversuche unterscheidet mich besonders stark von den Dänen unser unterschiedliches Kälteempfinden. Mein Eindruck ist, dass die Dänen Kälte einfach nicht wahrnehmen.  Während ich hier schon meinen Herbstlook mit Wollpulli und Schal trage, sehe ich immer noch viele Leute in kurzen Hosen und Sandalen. Das liegt wahrscheinlich daran, dass sie einfach gut abgehärtet sind, viel Fahrrad fahren und auch sonst topfit sind. Zum Glück habe ich mir vor unserem Umzug zwei neue Sportoutfits (unter anderem eine Legging in knallpink) zugelegt, für den Fall, dass ich mich auch in dieser Beziehung an den dänischen Lebensstil anpasse.

Ein Bereich, in dem ich den dänischen Lebensstil schon komplett assimiliert habe, ist der Verzehr des hervorragenden dänischen Gebäcks. An jeder Ecke gibt es sehr gute Bäckereien und die Zimtschnecken sind hier einfach ein Traum!

Prof. M. ist dieser Übergang schon etwas leichter gefallen als mir. Er fährt die ganze Zeit Fahrrad, trägt kurze Hose und Windjacke und joggt bei Wind und Wetter durch die Landschaft. Damit unser Integrationsvorhaben nicht so stark auseinander driftet, habe ich entschieden, mich an anderer Stelle an den dänischen Lebensstil anzupassen – nicht jeder muss sportlich und kälteunenmpfindlich sein. Nein, ich werde einfach eine eine dänische Design Expertin! Prof. M. hat allerdings noch nicht so richtig eingesehen, warum wir eine Louis Poulsen Pendelleuchte PH 5 (Affiliate-Link) brauchen. Er hat auf meinen Vorschlag nur kritisch eine Augenbraue gehoben und ironisch „Ja klar.“ gesagt. OK – die Lampe ist mit über 700 € nicht günstig. Aber es geht schließlich um unsere Integration in Dänemark. Da sollte man nicht nur auf den Preis schauen! Außerdem gibt es ein schönes Modell in Rosa!

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In den nächsten Wochen soll hier auf meinem Blog endlich mal wieder etwas mehr passieren, und ich freue mich schon sehr auf viele neue Berichte aus Dänemark und natürlich Ordnungsbeiträge! Habt ihr ein Thema, das euch besonders interessieren würde?

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