Quillt euer Putzmittelschrank auch total über? Ich habe eigentlich für jedes Problem den passenden Reiniger. Das liegt daran, dass ich mir häufig Putzmittel kaufe und mich schon so FÜHLE, als ob ich die ganze Wohnung geputzt hätte. Dabei nutze ich ehrlich gesagt viele Mittel überhaupt nicht.
Heute verrrate ich euch deshalb ein Geheimnis: Die meisten teuren Putzmittel kann man sich getrost sparen. Das rät übrigens auch Die ARD Buffet Haushaltsexpertin Silvia Frank in ihrem Buch das Haushalts 1×1. Dort schreibt sie: „Sparen Sie lieber an den Putzmitteln und investieren Sie in gute, möglichst professionelle Putzgeräte.“ Da hat sie vollkommen Recht! Ich würde den Tipp allerdings etwas abändern und empfehle:
„Sparen Sie lieber an den Putzmitteln
und investieren Sie in Ihren Look.“
So überstrahlt ihr auch ganz easy die schmutzige Wohnung.
Außerdem kann man viele Putzmittel einfach selbst herstellen! So umgeht ihr gefährliche Zusatzstoffe, überflüssige Verpackungen und könnt sehr viel Geld sparen. Ihr braucht dafür nur ein paar einfache Zutaten, von denen ihr sicher die meisten bereits zu Hause habt.
1.) Geschirrspülmittel:
Als Basis für viele meiner Reiniger verwende ich gerne ein Geschirrspülmittel ohne Geruch. Geschirrspülmittel ist ein sanftes Reinigungsmittel mit einem fast neutralen bzw. leicht sauren pH-Wert und eignet sich deshalb für die Reinigung in vielen Bereichen des Haushalts. Wenn ihr es allerdings wirklich ganz pur mögt, kann man sich auch seine eigene flüssige Kernseife herstellen oder castile Seife aus Olivenöl verwenden.
2.) Essig:
Essig ist zum Putzen wirklich sehr vielseitig einsetzbar. Er ist ein wunderbarer Kalklöser, wirkt gegen schlechte Gerüche und desinfizierend. Während die Essigessenz aus Essigsäure und Wasser besteht (Essigessenz hat einen Essigsäureanteil von 15-25%) hat Essig nur einen Essigsäureanteil von 5-15,5%. Zum Putzen ist also die Essigessenz sehr gut geeignet, für den Verzehr oder die Herstellung von Kosmetik sollte man besser normalen Essig verwenden, da er noch weitere gesunde Bestandteile hat. Allerdings sollte man Essig immer nur vorsichtig verwenden. Er kann die Atemwege reizen und die Armaturen angreifen. Bei uns ist es zum Beispiel so, dass Prof. M. immer einen röchelnden Hustenanfall bekommt, wenn ich mal wieder eine kleine Essigwolke versprüht habe.
3.) Zitronensäure:
Ein weiteres tolles Mittel zum Putzen ist Zitronensäure. Ich habe sie in Pulverform zu Hause und verwende sie gerne zum Entkalken. Sie ist geruchslos und nicht so korresiv wie Essigsäure – somit also schonender zu Armaturen.
4.) Natron/Backsoda:
Bei Natron handelt es sich um Natriumhydrogencarbonat. Es ist alkalisch (pH-Wert 8,5) und eignet sich aufgrund seiner schmutz- und fettlösenden Eigenschaften dazu, verstopfte Abflüsse zu säubern, oder auch Verkrustungen auf Töpfen und Pfannen zu lösen. Auch im Bad kann man mit Natron gut Seifenrückstände reinigen. Backpulver enthält unter anderm übrigens auch Natron und wird deshalb auch manchmal als Putzmittel angewendet.
5.) Soda/Waschsoda/reine Soda:
Nicht zu verwechseln mit Natron ist Natriumcarbonat oder auch Waschsoda. Es ist viel basischer als Natron (pH-Wert 11,5) und sollte im Haushalt immer mit großer Vorsicht zum Reinigen benutzt werden. Es ist stark fettlösend und desinfizierend. Das Pulver kann die Atemwege reizen und da es auch die Haut stark entfettet sollte, man es nur mit Gummihandschuhen verwenden. Ich weiß, diese Tipps überliest man immer gerne, aber ich rate euch aus eigener Erfahrung dazu, Soda besser nur mit Handschuhen zu verwenden. Als ich letztens nach einer kleinen Waschsoda-Putzaktion Prof. M. zärtlich gestreichelt habe, hat er schmerzverzerrt „Aua du kratzt“ gerufen. Meine Finger waren eben etwas ausgetrocknet – er ist aber auch wirklich manchmal empfindlich!
6.) Wasserstoffperoxid (3% Lösung):
Wasserstoffperoxid bekommt man online oder in der Apotheke. Immer wenn ihr irgendwo milde Bleiche ohne Chlor oder auch Aktivsauerstoff lest, ist meistens Wasserstoffperoxid involviert. Es bleicht, desinfiziert und wirkt gegen schlechte Gerüche. Auch wenn Wasserstoffperoxid in die ungefährlichen Bestandteile Wasser und Sauerstoff zerfällt sollte es immer genau nach Anleitung verwendet werden, da eine zu hohe Konzentration Verätzungen auslösen kann.
7.) Alkohol:
Als Lösemittel verwende ich am liebsten Spiritus. Er wirkt fettlösend und desinfizierend und kann in vielen Bereichen zum Putzen eingesetzt werden. Ihr könnt euch aber auch etwas teureren reinen Alkohol aus der Apotheke holen oder auch mit Wodka putzen. Diese Alternativen riechen auch nicht so unangenehm wie Spiritus. Aber Achtung: Als ich letztens Prof. M. gefragt habe, ob ich einen kleinen Schuss von seinem Edelwodka zum Spiegelputzen verwenden könnte, war er so fassungslos, dass er am liebsten einen großen Schluck getrunken hätte.
Wie ist das bei euch? Habt ihr auch schon einmal eure eigenen Putzmittel hergestellt? Habt ihr vielleicht ein paar tolle Rezepte für mich?
Warnhinweis!: Ich habe diese Zusammenstellung nach bestem Gewissen zusammengetragen, kann aber keine Gewähr für die Richtikeit der Angaben übenehmen. Bitte haltet euch bei der Verwendung der Mittel immer genau an die Anweisungen auf der Packung.
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6 comments
Sehr schöner Beitrag! Ich persönlich tue mich immer ein wenig schwer, wenn es um solche Putz-Angelegenheiten geht. Hiermit habe ich einen soliden Ratgeber gefunden. Vielen Dank dafür! Dein Schreibstil gefällt mir auch sehr gut. Mach' auf jeden Fall weiter so, ich freue mich auf mehr! LG, Timo H.
Lieber Timo, vielen Dank für deinen Kommentar. Toll, dass dir der Beitrag und der Blog gefallen :) Viele Grüße Anita
[…] meinem letzten Beitrag habe ich euch schon eine wichtige Rosanisiert-Lebensweisheit mit auf den Weg […]
Hallo!
Eigene Putzmittel sind super! Toller Tipp!
LG,
Tobias
[…] auch angefangen einige Putzmittel selbst herzustellen und somit das Wundermittel Natron für mich entdeckt. Deshalb verrate ich euch heute einige tolle Rezepte für ein Natron Deo […]
[…] DIY-Reiniger […]