Wäschefasten – wie stark kann man durch weniger waschen den Wäscheberg reduzieren

by rosanita
In diesem Jahr wollen wir Wäschefasten - wir versuchen in der Fastenzeit so wenig Wäsche wie möglich zu prodzieren und somit weniger Ladungen Wäsche zu waschen.

In diesem Jahr habe ich zusammen mit Nicole vom Blog Familie Ordentlich ein tolles Fastenprojekt geplant. Wir wollen Wäschefasten! Nicole hat – wie ich – drei Kinder und bei einer fünfköpfigen Familie kommt da schnell einiges an Waschmaschinen zusammen. Nicole wäscht eigentlich täglich eine Maschine und wir kommen auch auf ca. fünf volle Maschinen pro Woche (sie wickelt allerdings auch noch mit Stoffwindeln).

Doch damit ist jetzt Schluss – für die Fastenzeit haben wir uns eine besondere Aktion ausgedacht. Wir wollen versuchen, die Anzahl der Waschmaschinen so stark wie möglich zu reduzieren. Denn schließlich wirft man auch manchmal Kleidungsstücke in die Wäsche, weil sie nur einen kleinen Fleck haben, oder weil man zu faul ist, die Wäsche zurück in den Schrank zu legen. Ich möchte in den 40 Tagen Fastenzeit einfach ausprobieren, wie stark man den Wäscheberg reduzieren kann (ohne zu stinken ;)).

Weniger waschen schont die Umwelt

In Deutschland werden jährlich ca. 630.000 Tonnen Waschmittel verbraucht. Das sind pro Einwohner fast 8 Kilogram Waschmittel. Nicht mit einberechnet sind Weichspüler und andere Pflegemittel, von denen noch einmal ca. 220.000 Tonnen pro Jahr hinzukommen (Umweltbundesamt). Außerdem verbrauchen wir für die Textilpflege jährlich ca. 330 Millionen Kubikmeter Wasser (hier könnt ihr die Studie nachlesen). Auch wenn bei uns nur noch phosphatfreie Waschmittel erhältlich sind, enthalten sie immer noch viele Inhaltsstoffe, die problematisch für die Umwelt und auch für den Menschen sind. Für die Klärwerke ist es sehr schwierig, diese Stoffe wieder aus dem Wasser zu entfernen. Dazu zählen unter anderem Duftstoffe (sie sind vor allem allergieauslösend und schlecht abbaubar) und Biozide, also antibakterielle Zusätze, die häufig in Hygienewaschmitteln enthalten sind. Diese töten die Mikroorganismen im Wasser ab, die eine wichtige Rolle für die Aufbereitung des Wassers spielen. Auch die Füllstoffe, die in vielen Waschmitteln enthalten sind, gelangen in unsere Gewässer und können zu einem zu hohen Salzgehalt führen. Und auch Mikroplastik ist leider immer noch in vielen Waschmitteln – vor allem in Flüssigwaschmitteln enthalten. Hinzu kommt natürlich noch der Wasser- und Energieverbrauch, der für Waschen und Trocknen draufgeht.

Ihr seht – es lohnt sich also seine Waschgewohnheiten zu überdenken, um einen großen Schritt Richtung mehr Nachhaltigkeit zu machen!

Weniger waschen spart Geld

Wusstet ihr schon, dass durchschnittlich fünf Prozent des gesamten Energieverbrauchs allein fürs Wäschewaschen drauf geht? Der Trockner verbraucht noch mehr – er ist für ca. 10% der Energiekosten verantwortlich. Ich habe im Internet unterschiedliche Berechnungen gefunden, denn die Preise für eine Waschladung hängen natürlich unter anderem immer vom Strompreis und den eingesetzten Geräten ab. Aber insgesamt kann man sagen, dass eine 40-Grad Wäsche inklusive Waschmittel ca. 35-45 Cent kostet. Eine Ladung Kochwäsche kostet noch einmal 75% mehr. Auch beim Trocknen könnte man viel Geld einsparen, denn je nachdem wie gut die Wäsche geschleudert wurde und welches Gerät man verwendet, kann man pro Trocknerladung zwischen 50 Cent und 1,10€ rechnen. Daran sieht man ganz klar, dass man durch weniger Waschen auch einiges an Kosten sparen kann! Prof. M. meinte allerdings zu mir, ich bräuchte gar nicht anfangen vom Malediven-Urlaub zu träumen. So viel Geld würden wir durch weniger Wäschewaschen auch nicht sparen und mit einer Flugreise hätte ich alle meine Bemühungen zu mehr Nachhaltigkeit zunichte gemacht. Schade ;)

Weniger waschen schont die Kleidung

Das Gute ist, dass weniger Waschen nicht nur die Umwelt, den Geldbeutel und eure Nerven schont, nein es ist auch besser für eure Kleidung! Hier habe ich schon einmal darüber geschrieben, wie oft ihr wirklich waschen müsst. Also, wenn ihr wollt, dass eure Lieblingsstücke möglichst lange halten, dann wascht sie so selten wie möglich. Es wird sogar empfohlen Jeans überhaupt nicht mehr zu waschen. Das schont die Fasern, lässt die Farbe länger frisch aussehen und das Stück bleibt länger in Form.

Weniger waschen macht weniger Arbeit

Am besten an unserer Fastenidee gefällt mir allerdings der Fakt, dass wir ab jetzt weniger Wäsche waschen müssen! Malt euch dieses Szenario doch einmal bildlich aus und stellt euch vor, wie schön es wäre, wenn sich die Wäschekörbe nicht so schnell füllen. Traumhaft, oder? Ich denke, dass ich diese Fastenzeit noch lange weiterführen werden.

Jetzt fragt ihr euch wahrscheinlich: Das ist ja schön und gut, aber wie soll man das umsetzen? Ich will schließlich nicht stinken und meine Kinder sollen nicht völlig verdreckt herumlaufen. Außerdem finde ich es sehr unhygienisch, wenn die Bettwäsche nicht einmal pro Woche gewechselt wird.

Das wird auch für Nicole und mich (und natürlich unsere Familien) in den nächsten Wochen eine große Herausforderung werden. Wir haben uns vorgenommen, in der Fastenzeit jedes Kleidungsstück genau zu überprüfen, ob es wirklich schon schmutzig genug ist, dass eine Wäsche gerechtfertigt ist. Manchmal kann man einen Pullover ja auch erst einmal auslüften, einfrieren (das hilft auch sehr gut gegen Gerüche) oder kleinere Flecken kurz auswaschen. Außerdem wollen wir versuchen, Kleidung etwas länger zu tragen, denn häufig wirft man auch Teile in die Wäsche, nur weil man Lust auf ein neues Outfit hat oder bereits getragene Kleidung nicht mehr zurück in den Schrank legen möchte. Dieses Phänomen kenne ich übrigens auch von unseren Kindern sehr gut (das müssen sie wohl von Prof. M. geerbt haben – von mir haben sie das nicht;)). Kaum ist das Shirt beim Händewaschen nass geworden, würden sie am liebsten direkt ein frisches anziehen. Auch Handtücher und Bettwäsche wollen wir in dieser Zeit etwas länger verwenden. An anderer Stelle, wie z.B. bei Spüllappen, Küchenhandtüchern oder Unterwäsche ist leider kein Einsparpotential möglich und unhygienisch soll es natürlich auch nicht werden.

In diesem Jahr wollen wir Wäschefasten - wir versuchen in der Fastenzeit so wenig Wäsche wie möglich zu prodzieren und somit weniger Ladungen Wäsche zu waschen.

Nicole und ich würden uns natürlich besonders freuen, wenn ihr auch alle mitmachen würdet – denn je mehr Wäsche wir einsparen können, desto besser! Folgt uns auch auf Instagram (Familie Ordentlich & Rosanisiert), da werden wir auf jeden Fall über unsere Erfahrungen berichten (#wäschefasten). Wie ist das bei euch? Habt ihr auch noch Wäschesparpotential?

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11 comments

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Moni 11. März 2019 - 10:25

Mit Wäsche fasten kommt man echt weit! Und hat so viel weniger Arbeit. Klappt bei mir nicht immer, aber wenn, dann lese ich gleich noch ein dickes Buch zur Belohnung, Die Zeit dazu habe ich mir ja reingespart.
Meine beiden großen Kinder haben sich immer nach dem Kindergarten, nach der Schule umgezogen. Raus aus den guten Sachen, rein in ihre „Zuhauseklamotten“ . Das hat super funktioniert, denn die guten Sachen waren kaum schmutzig (im Kindergarten wurde so gut wie nie nach draußen gegangen). Das Umziehen hat ihne die Oma beigebracht und wir haben dadurch echt gut Wäsche gespart. Handtücher hat bei uns jeder 3 normal große (Badetücher gibt es bei uns nicht), 2 fürs Gesicht und ein paar Waschlappen. Jeder hat seine eigene Farbe und ich markiere mir das Handtuch, welches ich als Haarturban verwende, mit einem Satinbändchen. Dann verwechsele ich es nicht mit dem Handuch für den Körper und kann es länger benutzen. Wir Benutzen Schlafanzüge und wechseln deshalb die Bettwäsche ca. alle 4 Wochen, im Somme öfter, bei Bedarf wird das Kopfkissen zwischendurch frisch bezogen.
Bei Spüllappen kenne ich kein Pardon, die werden mind. täglich gewechselt.
Ein Problem ist das Aufbewahren von getragener Kleidung, die man noch anziehen kann. Einige Sachen können nach dem Auslüften in den Schrank zurück, hierbei mache ich eine Wäscheklammer an den jeweiligen Bügel, damit ich den Überblick behalte. Die anderen Teile liegen rum. Das ist schrecklich für mich und ich habe noch immerkeine praktikable Lösung gefunden. Kleinen Flecken rücke ich gerne mit einem Feuchten Waschlappen und etwas Spüli zuleibe. Ein mit Essigwasser gtränkter Lappen, mit dem man die Kleidung abreibt, zaubert auch Frische und lässt die Farben leuchten. Der Essiggeruch verschwindet beim Trocknen.
LG Moni

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rosanita 12. März 2019 - 11:47

Liebe Moni,
vielen Dank für deine Rückmeldung! Das mit der Wechselkleidung und den Wäscheklammern ist auf jeden Fall eine tolle Idee! Vielleicht probieren wir die Wechselklamotten heute auch einmal aus :)
LG Anita

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Phil 12. April 2019 - 9:09

Ich fühle mit dir, Moni.
Getragene Wäsche lege ich nur ungern wieder in den Schrank zurück. Aber überall sonst sieht sie unordentlich aus. Über einen Stuhl geworfene Pullover und außen am Kleiderschrank aufgehängte Hemden machen mich fertig.
Eine Lösung für dieses Problem habe ich leider auch noch nicht gefunden.
Am liebsten wäre mir etwas Offenes, worauf ich die getragenen Klamotten sauber zusammengelegt ablegen kann und sie gleichzeitig Luft bekommen. Im Schlafzimmer von einem Regal mit getragener Wäsche begrüßt zu werden finde ich aber auch nicht gerade schön.
Vielleicht liest das hier ja ein findiger Möbeldesigner und entwickelt eine Innovation.

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Sophia 11. März 2019 - 11:10

Die Idee des Wäschefastens ist ja grundsätzlich eine gute Idee.
Wurde aber auch einmal bedacht, dass das für sehr viele schon deswegen unmöglich ist, da sich leider der Großteil der Bevölkerung in diverse Duftstoffe einhüllt, die dann unweigerlich auch an Textilien (,Haut und Haaren) seiner Mitmenschen hängen bleiben? Und es reichlich Menschen gibt, die darauf allergisch sind?
Diese Menschen müssen (sofern sie überhaupt noch aus dem Haus gehen können) oft sogar mehrmals täglich waschen (vom häufigen duschen mal ganz zu schweigen).

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rosanita 12. März 2019 - 11:45

Liebe Sophia,
das ist bei dir natürlich etwas anderes. Bei uns gibt es keine Allergiker und deswegen können wir das Wäschefasten gut ausprobieren. Gesundheitliche Probleme sollte man davon natürlich nicht bekommen. Viele Grüße Anita

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Florian 18. März 2019 - 0:19

Was auch helfen könnte, ist das stinken des eigenen Körpers zu vermeiden, ich habe mal vom Essigwasser als Deo gelesen, das funktioniert gut.
Allerdings mochte ich den Essiggeruch dann doch irgendwann nicht mehr, vor allem, wenn man nicht warten kann, bis der verfliegt.
Inzwischen mische ich mir eine 2-5%ige (bei empfindlicher Haut keine 5%!) Lösung aus Zitronensäure und Wasser an. Funktioniert genauso gut, aber ist völlig geruchlos. Das hält bei mir bis zu 2-3 Tagen an.
Am besten bringt man die Lösung mit einem Waschlappen, oder ich mit einer Ecke meines Handtuches auf.
Ein Waschlappen löst viel mehr Schmutz als eine Hand und kann alte Hautschuppen entfernen, ganz ohne Chemie!
Was auch hilft ist Sport. Klingt absurd, aber man trainiert auch die richtigen Schweißdrüßen, und Sportschweiß ist sauer und fängt somit nicht so leicht an zu stinken wie z.B. alkalischerer Angstschweiß.
Wenn man sich abgewöhnt sich selbst so häufig zu waschen, wird die Haut sich daran wahrscheinlich anpassen und weniger nachfetten, wenn weniger Fett in die Kleidung gelangt, braucht man weniger Tenside um sie wieder zu lösen.
Ich wasche mich inkl. Haare inzwischen nur alle 1-2 Wochen und auch nur mit klarem Wasser. Trotzdem stinke ich nicht und meine Haare sind auch nicht fettig.
Das was ich allerdings regelmäßig wasche sind Hände(manchmal sogar mit Seife) und Intimbereich, auf Klopapier kann man sehr gut verzichten, scheuert mehr wund, als das man wirklich sauber wird.
Dann ist es auch nicht so schlimm Unterwäsche mehrere Tage zu tragen.
Bei Wäsche habe ich mir angewöhnt, nur noch eine einzige Farbe z.B. weiß zu kaufen, dann muss ich weder sortieren, noch mir Gedanken machen, was ich heute anziehen will :D
Oder Wolle, kann man viel länger ohne waschen tragen.
Auf Plastikkleidung sollte man sowieso verzichten, die stinkt bei mir gefühlt schon wenn ich mit dem Schwitzen anfange.

Reply
rosanita 18. März 2019 - 13:39

Lieber Florian,

toll, dass das bei dir so gut funktioniert. Ich benutze als Deo nur noch Natron – das klappt auch sehr gut :)

LG Anita

Reply
Woche 11 der Rosanisiert Ordnungs-Challenge - Ordnung im Keller und Abstellkammer - Rosanisiert 2. April 2019 - 15:03

[…] neue Dosen für das Waschmittel verwenden. Habt ihr übrigens schon gesehen, dass wir dieses Jahr Wäschefasten machen? Macht unbedingt mit, denn umso seltener müsst ihr in den Keller runter, schont die Umwelt […]

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Endlich weniger Wäsche waschen - mein Fazit zum Wäschefasten - Rosanisiert 30. April 2019 - 14:50

[…] Fastenziel war, unsere Waschgewohnheiten und Routinen zu hinterfragen – muss man wirklich so viel […]

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Dirk 8. September 2019 - 13:36

Hallo Rosanita,

vielen Dank für den Denkansatz, die Tipps und das Experiment ;)
Wir haben zwei kleine Kinder in der Familie und ich bin bei uns für das Waschen verantwortlich. Macht mir eigentlich auch viel Spaß (ja, man kann es kaum glauben ;)).
Ich muss aber auch gestehen, dass es mit Aufhängen, einsortieren und Co dann doch zeitlich häufiger mal eng wird und Wäsche Abends z.B. in der Maschine verbleibt.
Am nächsten morgen hilft dann nur noch neu waschen.

Wir haben auch einen Trockner, den ich aber eigentlich nur im Notfall benutze, das Gerät funktioniert einwandfrei, ist ein alter Miele, verbraucht aber exorbitant viel Strom.
Bei einer Trocknerladung komme ich auf bis zu 3€ (!).
Vielleicht ist auf Dauer doch ein neues Gerät sinnvoll.

Wie auch immer, lange Rede, kurzer Sinn: Euer Experiment hat mir vor Augen geführt, dass auch wir eigentlich viel zu viel waschen und ein Kleidungsstück, wenn man es mal vergisst, wieder in den Schrank zu räumen ja logischerweise nicht direkt dreckig ist … Danke für den Ansatz, den wir jetzt auch so angehen werden!

Beste Grüße
Dirk

Reply
Johannes 26. Juli 2020 - 10:59

Toller Ansatz, besten Dank für den Impuls. Meist stecken große Potentiale in eingefahrenen Dingen oder Abläufe. Dinge die man eben vermeintlich „schon immer so gemacht hat“.
Mit besten Grüßen
Johannes

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