Wir nähern uns so langsam dem Ende der Ordnungs-Challenge und ich bin schon etwas traurig, denn so langsam war ich echt im Aufräummodus. Sogar Prof. M. ist voll dabei und hat mich schon immer sonntags gefragt: „Und welchen Raum stellen wir diese Woche auf den Kopf?“ In dieser Woche darf er sich allerdings entspannen, denn wir schaffen zusammen Ordnung im Nähzimmer (oder eben einen anderen Hobbybereich). Da Prof. M. keine nennenswerten Hobbies hat, ist er diese Woche freigestellt. Er meint, dass ich sein einziges Hobby wäre und er damit mehr als genug beschäftigt sei. Außerdem würde ich ja schon genug Hobbys für drei haben, sodass er wirklich nicht noch mehr Kram in unsere Wohnung bringen müsse.
Das ist natürlich übertrieben. Ich bin eben ein kreativer Typ und da braucht man einfach einige Materialien. So habe ich eine große Nähecke (mein Vorschlag aus dem Wohnzimmer ein Nähzimmer zu machen, wurde leider abgelehnt), meine Wolle, verschiedene Farben und Stifte und nicht zu vergessen den Bastelbedarf. Eben einfach eine solide Grundausstattung an kreativen Materialien. Prof. M. hingegen meint, er sei kreativ genug, wenn er in seinen Daten herumklicke. Mal abwarten, ob ich ihn vielleicht in kleinere Ordnungsaufgaben, wie z.B. Wolleentheddern oder Faden-in-meine-Overlockmaschine-einfädeln einspannen kann.
Ordnung in den Nähsachen: Die Aufgaben
Diese Liste richtet sich jetzt vor allem an alle Näbegeisterten, aber ihr könnt die Aufgaben natürlich auch auf andere Hobbybereiche übertragen. Hier sind also die Aufgaben für diese Woche:
- Stoffe aufbewahren und organisieren: schaut alle eure Stoffe durch und behaltet nur noch die, die ihr auch auf jeden Fall benutzen werdet (also wahrscheinlich alle ;)). Auf diese Aufgabe freue ich mich schon ganz besonders, weil ich es LIEBE meine Stoffe anzuschauen. Prof. M. macht sich immer über mich lustig, weil ich meine Stoffe stundenlang betrachten könnte (aber es fast nicht übers Herz bringe einen neuen Stoff anzuschneiden (kennt ihr das?)). Leider habe ich in den letzten Monaten sehr wenig genäht und deshalb auch gerade nicht so viele Stoffe auf Lager. Ich sortiere sie übrigens mittlerweile immer hochkant á la Marie Kondo ein, sodass sie sich leichter herausnehmen lassen. Besonders gut lassen sie sich ein- und ausräumen, wenn man sie um Pappen im A4 Format wickelt. Bevor wir umgezogen sind habe ich allerdings einige Stoffe an Schule, Kindergarten und eine gemeinnützige Werkstatt gespendet.
- Stoffreste organisieren: Für meine Stoffreste habe ich eine komplette Schublade reserviert. Diese Stoffreste werde ich ganz sicher BALD vernähen. Prof. M. hebt beim Anblick meiner Schublade immer kritisch eine Augenbraue, weil er der Meinung ist, dass dies eigentlich eine Schublade voller Müll sei. Hier sieht man mal wieder, dass ihm einfach die kreative Leidenschaft fehlt. Meine Stoffreste hatte ich innerhalb einer Blogkooperation (Werbung) mit pinken Plexiglasplatten wunderbar aufgeräumt. Allerdings habe ich seit dem Umzug eine andere Kommode für meine Nähsachen und deshalb musste ich mir ein neues System einfallen lassen. Jetzt unterteile ich die Stoffreste wieder mit Schachteln.
- Angefangene Näharbeiten: Angefangene Näharbeiten, die ich in sehr naher Zukunft beenden werde (glaubt nicht das, was Prof. M. sagt – ich werde sie beenden!), kommen bei mir in die Schublade mit meinen Stoffresten. Hier habe ich einen Bereich vorgesehen, in den ich sie gut reinlegen kann.
- Schnittmuster aufbewahren: Kann man genug Nähzeitschriften besitzen? Ich finde nein und bin der festen Überzeugung, dass weniger nicht immer mehr ist. Jedenfalls steht es für mich nicht zur Diskussion, eine Nähzeitung wegzuschmeißen oder auszusortieren. Deshalb werde ich sie auch nur abstauben und schön neu einsortieren und eventuell einen ganzen Nachmittag gemütlich in den Heften stöbern. Meine Schnittbögen habe ich – chronologisch nach Erscheinungsdatum – sortiert und in Stehhefter geräumt. Bereits genähte Schnitte hebe ich ehrlich gesagt nicht immer auf – es sei denn, ich bin wirklich begeistert von dem Schnitt und bin sicher, dass ich ihn noch einmal nähen werde. Diese abgepausten Schnitte sammle ich in Plastikhüllen in einem Ordner. Ganz wichtig dabei ist natürlich, dass man jedes Teil der Schnitte richtig beschriftet (mit Größenangaben!). Außerdem lege ich immer noch einen Schnipsel vom Stoff mit in die Plastikhülle, um den Schnitt schnell wiederzuerkennen. Einen weiteren Stehhefter habe ich für Kopierpapier, Schnittmusterpapier und Kopierrädchen. So kann ich direkt loslegen, wenn ich einen neuen Schnitt ausprobieren möchte.
- Nadeln aufbewahren: Vielleicht kennt ihr das auch – wo genäht wird, da fallen Nadeln. Wenn ich also mal so richtig im Nähfieber bin, da landet eben die eine oder andere Stecknadel auf dem Boden. Prof. M. regt sich darüber allerdings immer unheimlich auf. Nur weil er sich einmal leicht am Fuß gepiekst hat. Er findet Nadeln auf dem Fußboden sind wahnsinnig gefährlich und nach jeder Nähsession haben wir darüber kleinere Diskussionen. Meine Stecknadeln bewahre ich jedenfalls auf einem hübschen Nadelkissen auf. Alle anderen stecke ich einfach in ein Stück Stoff. Allerdings plane ich schon lange aus meinen Stoffresten ein hübsches Nadelbuch zu nähen.
- Knöpfe sortieren: Ähnlich wie mit den Stoffresten verhält es sich mit den Knöpfen. Auch hier habe ich eine solide Grundausstattung, die ich zum Großteil von meiner Oma geerbt habe. Ich habe sie grob nach Farben sortiert und bewahre sie in einer Ordnungsbox von Ikea (Werbung) auf. Für meine Druckknöpfe habe ich mir einen eigenen Organizer aus Pappe gebaut, sodass ich einen guten Überblick über meine Farben habe.
- Werkzeuge sortieren: Alle weiteren Werkzeuge, wie Scheren, Zangen, Schraubenschlüssel, Massbänder etc. lagern bei mir in einem Organizer, der einem Besteckschubladeneinsatz ähnelt. Dinge, die ich häufiger brauche sind weiter vorne, sodass sie gleich griffbereit sind.
- Bänder und Borten sortieren: Meine Bänder und Borten wickle ich über kleine Eisstäbchen und befestige sie mit einer Stecknadel. So kann man sie einfach verwenden und durchschauen, ohne immer wieder alles neu aufwickeln zu müssen.