Meine Vorsätze für die Fastenzeit
Die Fastenzeit ist nun schon fast wieder eine Woche rum und ich bin schon im totalen Verzichtmodus angekommen. Zum einen mache ich mit bei dem Fastenmotto der evangelischen Kirche, die zu „weniger sofort“ aufgerufen hat. Hierbei ist das Ziel, mehr in sich zu gehen, nicht immer alles sofort zu erledigen und auch mal innezuhalten. Eigentlich ein toller Aufruf zur Prokastination – was mir zum Glück gar nicht schwer fällt (lest mehr dazu hier). Wenn mich Prof. M. also ruft, dann antworte ich ihm nicht mit „sofoooort!“, sondern sage etwas wie: „später – warte noch etwas – ich gehe kurz in mich!“. Das entspannt unseren Alltag enorm.
Aber damit nicht genug, ich habe mir auch noch viel mehr vorgenommen: Weniger Zucker, Gluten und Milchprodukte essen, weniger Kaffeetrinken, weniger auf das Handy schauen, weniger schimpfen, weniger shoppen und weniger fernsehen. Denn wie jeder weiß ist Verzicht der neue Genuss und wer nur einigermaßen angesagt sein will, lebt im Moment minimalistisch, befreit sich von seinem ganzen Besitz, schwört auf Digital Detox und veganes glutenfreies Essen. Ich glaube nach der Fastenzeit werde ich eine ganz neue Sichtweise auf die Dinge haben. Damit Prof. M. sich spirituell zusammen mit mir weiterentwickelt, darf er alles mitfasten. Das wird wirklich so toll! Ich bin sicher, danach sind wir geistig und mental gereinigt und werden uns auf einer ganz anderen Ebene verstehen. Das Durchhalten ist alles eine Frage der geistigen Stärke und Selbstkontrolle. Für mich also gar kein Problem.
OK, vielleicht habe ich gestern meine guten Fastenvorsätze nicht zu hunderprozent durchgehalten. Jedenfalls meinte Prof. M. nur zu mir: „Da hat wohl wieder jemand das Durchhaltevermögen von einer Eintagsfliege.“ Nur weil ich einen klitzekleinen Schokomuffin vor dem Fernseher gegessen habe. Na gut, ich hatte dazu noch mein Handy in der Hand und einen Milchkaffe auf dem Tisch neben mir stehen. Ich konnte ja nicht ahnen, dass Prof. M. so schnell wieder vom Kindergarten zurück ist. Aber von der mentalen Einstellung hat dieses Fastenbrechen wirklich nichts verändert – hier bin ich immer noch auf dem richtigen Weg!
Jedenfalls hatte Prof. M. dann eine andere tolle Idee. Er meinte, es wäre wirklich übertrieben, so viele Dinge auf einmal zu fasten. Man sollte sich lieber auf eine Sache konzentrieren und die dann auch wirklich durchhhalten. Sonst ist man am Ende nur enttäuscht, dass es nicht geklappt hat. Er ist wirklich immer so klug!
Und dann hat er auch noch einen weiteren super Vorschlag gehabt. Er meinte, beim Essen enthalten sich ja im Moment alle, das ist wirklich nichts Besonderes mehr. Ich sollte mir besser ein neues Verzichtsfeld suchen, mit dem ich wirklich etwas bewirken kann. Wie Recht er hat! Ich habe ihm dann vorgeschlagen, dass ich zum Beispiel „schlecht angezogen sein“ fasten und über die gesamte Fastenzeit top-gestylt herumlaufen könnte (ich hätte da schon einige tolle Teile in Aussicht, die ich bei diesem Fastenvorhaben gleich bestellen würde). Hier hat Prof. M. aber nur eine Augenbraue hochgezogen und gemeint, ich hätte den Sinn des Verzichts noch nicht ganz verinnerlicht.
Weniger Müll – mein Vorhaben für die Fastenzeit
Er meinte, ich sollte mir etwas anderes überlegen, das auch der Gesellschaft oder der Umwelt hilft. Und da kam mir die tolle Idee: Ich werde in diesem Jahr eine Müll-Fastenkur machen! Wir produzieren wirklich immer so viel Müll und ich bringe den Müll überhaupt nicht gerne runter. Mit dieser Fastenkur helfe ich also mir selbst und der Umwelt – toll oder?
Wir werden also in den nächsten Wochen versuchen, so wenig Müll wie möglich zu produzieren. Das wollte ich schon immer mal versuchen, seit ich das Buch Zero Waste Home Glücklich leben ohne Müll!: Reduziere deinen Müll und vereinfache dein Leben* von Bea Johnson gelesen habe. Sie und ihre Familie haben ihren gesamten Haushalt so umgestellt, dass sie so gut wie gar keinen Müll mehr produzieren.
Deshalb meine Frage an euch: Was sind die besten Tipps zur Müllvermeidung?
Habt ihr Lust bei unserer Müllfastenkur mitzumachen?
* Dieser Link ist ein Amazon-Partnerlink. Für euch ist das Produkt nicht teurer und ihr unterstützt meine Arbeit :)
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8 comments
Hallo Anita!
Das finde ich eine spitzen Idee – zugleich eine große Herausforderung. Ich muss bald täglich den Müll wegbringen (und das in einem Ein-Personen-Haushalt!), weil der Eimer sich so unglaublich schnell füllt: Feldsalat-Schale, Paprika-Verpackung, Schafskäse-Dose, Tee-Filter, Bonbon-Papier, Milchtüte, Milchtütenverschluss, Gesichtscremetube und Taschentücher, Taschentücher, Taschentücher. Dann noch Veganer-Brotaufstrich-Gläser und diverse Papiere (von geistig mehr oder minder ertragreichem Geschreibsel über Waschmaschinenentkalker-Pappkarton bis zur Toilettenpapierrolle) noch und nöcher. Der meiste Müll entsteht meines Erachtens definitiv im Küchenbereich, spricht bei Lebensmitteln und v.a. deren Verpackung – jedenfalls bei mir.
Gut, auf Stofftücher werde ich vorerst nicht umsteigen, da müsste ich – der Erkältung sei Dank – so viel waschen, dass ich wiederum unfassbar viel Waschpulver(-Verpackungsmaterial) produzieren würde, dass das auch nicht der Weisheit letzter Schluss sein könnte. Ganz abgesehen vom Wasser- und Energieverbrauch, den erhöhten Chemikalien, die ich ins Wasser pumpen würde, und meiner kostbaren Zeit (ergo = Nerven). Aber wenn ich so an das ganze Plastik denke, in das das Gemüse und Obst immer so oft mit dreifacher Absicherung eingehüllt ist… Da lässt sich definitiv ansetzen! Also mit dem Korb auf den Markt anstatt zum Discounter. Das lässt sich ja vergleichsweise einfach machen und da fällt mir auch so recht keine Ausrede ein, warum das nicht gehen sollte (außer: der Markt ist nur 2x die Woche und nicht um die Ecke; aber komplexere Probleme bekommt man ja auch gelöst. Dann also auch dieses etwaige!).
Und dann natürlich, fällt mir ein, wobei ich damit selbst keine Schwierigkeiten habe: So einkaufen, dass man nicht die Hälfte wegwerfen muss, weil die Sachen vergammelt sind. Jeder sollte ja ungefähr einschätzen können, wie viel er isst (und wie viel nicht). Und der Joghurt mit Mindesthaltbarkeitsdatum von gestern kann auch heutenoch und morgen noch verzehrt werden. Deshalb heißt es ja auch Mindest- und nicht Maximalhaltbarkeitsdatum.
Als nächstes könnte man auf die vielen kleinen, hübsch aussehenden und für Reisen tatsächlich praktischen Reisetuben verzichten, die so manche Drogerie anbietet. Wenn ich da so in meinen Badschrank gucke. Du liebes Bisschen… Als würde ich jeden Tag im Flieger nur mit Handgepäck nach sonstwohin sitzen.
Oder dann, wenn ich so ans Ausdrucken denke: Ich nutze Papier, das auf der einen Seite schon beschrieben ist, immer noch als Schmierpapier oder, wenn ich nur probeweise etwas zum Redigieren ausdrucken muss, nutze ich eigentlich immer noch die Rückseite. Für Büros sollte man das, also jedenfalls den doppelseitigen Ausdruck, verpflichtend einführen. Das hat ja auch den netten Nebeneffekt, dass man (also ich privat oder das Unternehmern) Geld spart.
Und apropos Geldsparen: Sachen, die ich nicht mehr brauche, verkaufe ich selten, aber immer mal wieder auf Flohmärkten. Auch so muss man nichts wegwerfen, sondern verdient noch etwas nebenher. Und das lässt sich ja auch total nett mit Familie oder Freunden arrangieren. Ansonsten gibt es zahlreiche Altkleidersammlungen und sonstige Spendenmöglichkeiten, wohin das ausrangierte, aber immer noch wie niegelnagelneue 90er-Kleid gerne wandert.
Ja, das sind jetzt wohl alles nicht die extrem innovativen Müll-Einspar-Ideen und das hat man so oder so ähnlich sicherlich schon mal irgendwo gelesen, aber noch nicht hier ;) Und wo ich meine Weniger-Müll-Gedanken hier so notiere, nehme ich mir vor, damit morgen gleich mal anzufangen! Ich gehe auf den Markt und schaue, weil der, glaube ich, doch erst übermorgen wieder ist, wann die Flohmarkt-Saison startet. Oh, und auf dem Flohmarkt sitze ich dann auch nicht mit meinem Pappbecher-Kaffee vom Bäcker nebenan, sondern mit Omas guter alter Thermoskanne.
Liebe Grüße Johanna
Liebe Johanna,
wie Recht du hast! Wir haben auch wirklich so viele kleiner Tuben und Dosen, die ich immer von irgendwelchen Reisen mitgebracht habe und die man dann ja doch nicht nutzt. Obwohl – Prof. M. hat mich ja letztens ins Steigenberger Hotel eingeladen (mein Weihnachtsgeschenk – toll, oder?) und stell dir vor: Keine einzige kleine Shampooflasche, sondern nur ein eleganter Seifenspender in der Dusche und einen am Waschbecken. Man hat auch keine Wattepads, Wattestäbchen oder Duschhaube bekommen – sehr puristisch. Obwohl ich darüber ehrlich gesagt auch etwas enttäuscht war, ist es eigentlich ein toller Ansatz!
Übrigens – wir verwenden gerade nur noch Stofftaschentücher. Sie sind wirklich viel schöner als Papiertaschentücher, man braucht aber eben einen großen Stapel, sonst reichen sie nicht aus. Wir haben eh so viel Wäsche, da kann man die Taschentücher einfach mit dazu werfen. Stofftaschentücher sind auch so elegant! Man könnte sie zum Beispiel unauffällig fallen lassen, um einen kleinen Flirt zu starten. Vielleicht teste ich das demnächst mal mit Prof. M. aus und lasse vor ihm ein Taschentuch fallen. Ich kann sie jedenfalls nur empfehlen :)
Liebste Grüße
Anita
Herrlich, liebe Anita, die Stofftaschentücher-Idee! Ja, hinter einem schnöden Zellstofftuch würde wohl kein Traumprinz hinterherjagen. Das Thema Mülleinsparung ließe sich also direkt mit Flirt-Tipps verbinden. Also zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen – gewissermaßen. Wenn das kein guter Start in den Frühling ist! ;)
Liebste Grüße zurück
Johanna
Liebe Johanna,
ja ich sage ja – auch in der Hausarbeit, bzw. in der Mülleinsparung lässt sich Romantik finden :) Probier es einfach einmal aus!
Viele Grüße
Anita
[…] Gründen sehr gut (habt ihr schon meine Beiträge zum Thema Müllfasten gelesen? hier, hier, hier und hier). Außerdem finde ich die Vorstellung schön, dass man den […]
[…] der Fastenzeit nehme ich mir ja immer eine kleine Herausforderung vor. Einmal haben wir Müllfasten gemacht und versucht, so wenig Müll wie möglich zu produzieren. Im letzen Jahr habe ich […]
[…] ihr euch noch an mein Müllfasten-Projekt erinnern? In der Fastenzeit haben wir versucht, so wenig Müll, wie möglich zu produzieren. […]
[…] muss sagen, nach unserem Müllfasten und meinem Klamottenfasten war das Wäschefasten wirklich sehr sehr einfach! Ich war selbst […]