Zero Waste Home: Weniger Müll beim Einkaufen

by rosanita

Zero Waste Home: Endlich weniger Müll beim Einkaufen!

(Werbung unbeauftragt)

Könnt ihr euch noch an mein Müllfasten-Projekt erinnern? In der Fastenzeit haben wir versucht, so wenig Müll, wie möglich zu produzieren. Deshalb kommt heute ein Beitrag, den ich schon die ganze Zeit schreiben wollte – wie kann man weniger Müll beim Einkaufen produzieren. In diesem Jahr haben einige Blogs (Mama denkt, Heute ist Musik, My sustainable me, Schokolica und Erdebeerpause) wieder eine Unverpackt-Aktion mit dem Hashtag #Gutesaufdenteller gestartet. An der ich mich gerne beteiligen möchte. Hier kommt mein Beitrag zur größten Herausforderung beim Müllsparen – dem Einkaufen.

Deshalb habe ich für euch den Test gemacht und versucht, verschiedene Produkte im Original Unverpackt Laden, bei Rewe und bei Aldi zu kaufen. Dabei habe ich mich immer für die Produkte mit der wenigsten Verpackung entschieden. Hier kommt das Ergebnis:

1.) Original Unverpackt:

Zero Waste Home: Endlich weniger Müll beim Einkaufen!

Dieser Laden ist für Zero Waste Fans ein Traum! Es gibt alles ohne – oder nur mit geringer Verpackung. Nudeln, Haferflocken, Natron, Spülmittel, Waschmittel, Zahnbürsten, Zahnpaste, Obst und sogar Süßigkeiten! Wer unvorbereitet in den Laden kommt findet auch eine Auswahl an umweltfreundlichen Verpackungslösungen wie Stoffbeutel, Gläser oder Papiertüten. Der Besuch bei Original Unverpackt war auf jeden Fall ein Erlebnis und hier seht ihr meine Ausbeute.

Zero Waste Home: Endlich weniger Müll beim Einkaufen!

Ich bin mit einer Auswahl an mehrern Papiertüten und Stoffbeuteln im Laden gewesen und konnte damit sehr gut einkaufen. Im Vergleich zu den Supermarktketten war der Einkauf teurer (z.B. Nudeln 3,50 €/kg, Haferflocken 3,50€/kg, Gurke 1,79€/kg, Tomatenpassata 2,49€, Milch 1,49€), dafür fühlte man sich danach richtig gut und unterstützt ein nachhaltiges Konzept.

Fazit: Original Unverpackt ist auf jeden Fall eine tolle Idee! Die Auswahl ist allerdings sehr begrenzt und man bekommt in dem Laden nur das Nötigste. Auch das Einkaufserlebnis ist nicht ganz so glamourös, wie man es vom Supermarkt kennt. Trotzdem werden wir auf jeden Fall wieder dort einkaufen gehen.

2.) Rewe:

Zero Waste Home: Endlich weniger Müll beim Einkaufen!

Mein bisheriger Eindruck war immer, dass bei Rewe wirklich das gesamte Obst in Plastik eingepackt ist. Aber wenn man etwas bewusster einkaufen geht, findet man auch hier viele Produkte ohne Verpackung. Mein Problem war hier hauptsächlich der Referenzpunkt – plötzlich sieht man alle Gemüse- und Obstsorten, die man wegen ihrer Verpackung NICHT kaufen kann. So konnte ich z.B. keinen Brokkoli kaufen. Aber dafür gab es unter anderem sogar kleine Cocktailtomaten, Zwiebeln, Karotten, Pilze, Zitronen und Kartoffeln ohne Verpackung. Bei den Preisen lohnt sich ein Vergleich. So ist manchmal sogar die unverpackte Alternative die günstigere. Ich habe z.B. für die Gurke 0,79€, Tomatenpassata 1,39€, Äpfel 1,99/kg, Nudeln 0,99€/500 g, Haferflocken 0,39€/500g bezahlt.

Fazit: Der Einkauf bei Rewe macht natürlich durch die schöne Produktpräsentation viel Spaß. Allerdings ist man doch etwas enttäuscht, wenn man viele Produkte nicht kaufen kann, weil es sie nur in der Verpackung gibt (an einigen Tagen gibt es z.B. sowohl Bio als auch normale Gurken nur verpackt). Nudeln, Haferflocken oder gar Putzmittel gibt es überhaupt nicht ohne Verpackung, allerdings gibt es auch hier eine große Auswahl an unterschiedlichen Alternativen. Bei Tomatensoße kann man dagegen zwischen Pappe, Dose oder Glas wählen. Ich würde mich sehr freuen, wenn auch die großen Supermarktketten eine Abteilung mit uneingepackten Produkten einrichten. Vor allem bei den Süßigkeiten findet man kaum ein Produkt mit wenig Verpackung.

3.) Aldi/Lidl:

Zero Waste Home: Endlich weniger Müll beim Einkaufen!Hier habe ich festgestellt, dass es von Markt zu Markt echte Unterschiede gibt, was den Verpackungsmüll angeht. So konnte ich zum Beispiel bei einem kleinen Lidl in Berlin Mitte relativ viel Obst und Gemüse ohne Verpackungen erhalten, in einem größeren Markt an einem anderen Tag war dagegen fast nur verpacktes Obst erhältlich. Oder ich konnte zwar unverpackte Äpfel finden (s. Foto von Aldi), aber die Äpfel aus der Region waren nur in Folie verpackt erhältlich. Milchprodukte und andere Getränke konnte man überhaupt nicht in Mehrwegverpackungen kaufen. Preislich lagen die Discounter dafür allerdings bei vielen Produkten vorne (z.B. Gurke 0,59€, Strauchtomaten 2,79€/kg,Äpfel 1,99€/kg, Milch 1,09€)

Fazit: Ein Einkauf mit wenig Verpackung ist bei den Discountern sehr schwer möglich. Mehrwegflaschen und Mehrwegbehälter für Milchprodukte gibt es keine und auch ein Großteil des Obst und Gemüses ist verpackt. Außerdem hat man eine geringere Auswahl an verschiedenen Verpackungsformen. Dafür liegen die Discounter in vielen Fällen preislich vorne.

Mit diesen Tipps klappt Einkaufen mit weniger Müll: 

1.) Vorbereitet sein! Das ist eigentlich der wichtigste Tipp, wenn man Verpackungen sparen möchte. Am besten stellt man sich ein Set aus verschiedenen Beuteln und Tüten zusammen, das man immer zum Einkaufen mitnimmt. Ich nehme zum Beispiel sehr gerne zum Brötchenkaufen einen Stoffbeutel mit, den ich mir aus einem alten Kopfkissen genäht habe. Um loses Obst und Gemüse einzukaufen nutze ich meistens Obst und Gemüsetüten, die wir schon zuhause haben oder Gefriertüten, die ich immer wieder verwende. Für Käse und Wurst kann man wunderbar Brotdosen verwenden und Tee und Kaffee kann man sich in vielen Geschäften direkt in die Dose füllen lassen (z.B. bei Evas Teeplantage) . Im Biomarkt Denns wirbt man sogar ganz offiziell damit, dass man auch eigene Behälter mitnehmen darf. Das ist aus Hygienegründen in vielen Supermärkten nur schwer möglich.

Hier seht ihr meine schönen Brotbeutel. Prof. M. weigert sich allerdings damit Brot einkaufen zu gehen. vielleicht nähe ich ihm demnächst noch einmal schwarze oder dunkelblaue Beutel :)

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2.) Mutig sein: Es kostet etwas Überwindung, nur die Produkte ohne Verpackung zu kaufen und auch an der Theke auf die Verpackung zu verzichten. Ich habe in der Fastenzeit deshalb erst einmal Prof. M. mit der Tupperdose losgeschickt. Wie ihr euch sicher vorstellen könnt, war er begeistert! Nachdem es aber bei ihm relativ problemlos geklappt hat, bin ich auch immer mit der Brotdose ausgestattet einkaufen gegangen.

3.) Die Augen offen halten: Die unverpackten Gemüsesorten liegen meistens eher am Rand, sodass ich sie manchmal gar nicht erst in Erwägung ziehe. Hier hilft es, seine eigenen Gewohnheiten auch mal zu durchbrechen. Spätestens zuhause, wenn der Mülleimer nicht ständig geleert werden muss, freut man sich über den reduzierten Müll.

4.) Keine Angst vor höheren Preisen: Es stimmt -häufig sind die unverpackten Produkte teurer als die verpackten. Wir haben aber insgesamt nicht mehr für unsere Einkäufe ausgegeben, weil wir dafür auch weniger gekauft haben. Außerdem kauft man dann auch nur so viel ein, wie man wirklich braucht und muss weniger wegwerfen und manchmal sind sogar die unverpackten Lebensmittel günstiger.

Wie ist das bei euch? Achtet ihr beim Einkaufen auf die Verpackungen?

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6 comments

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6 comments

Claudia 24. März 2018 - 23:15

Liebe Anita,
Deine Anstrengungen zur Müllvermeidung finde ich toll. Ich beschäftige mich auch mit dem Thema Müllvermeidung. Ich habe zarte Tischläufer in 3 Teile geschnitten und daraus Taschen mit Zugbändern genäht, ähnlich wie Deine Brotbeutel. Wenn Deine Plastiktüten irgendwann völlig durchlöchert sind, sind diese eine haltbare und schöne Alternative. Ausserdem sind sie sehr leicht, so dass es nicht schlimm ist, wenn sie mitgewogen werden.
Liebe Grüße
Claudia

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Claudia 25. März 2018 - 10:41

Liebe Anita,
Ich finde Deine Anstrengungen zur Müllvermeidung toll. Ich versuche mich auch darin. Zum Einkauf von Obst habe ich einen zarten Tischläufer in 3 Teile geschnitten. Daraus habe ich Taschen mit Zugband genäht, ähnlich wie Deine Brotbeutel. Zwar sind sie aus Kunstfasern, jedoch sind sie haltbar und schön anzusehen. Ausserdem sind sie leicht und können deshalb mitgewogen werden. Wenn Deine Obsttüten durchlöchert sind, wäre das vielleicht eine Alternative.
Liebe Grüße
Claudia

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rosanita 26. März 2018 - 12:58

Liebe Claudia,
das ist eine tolle Idee, einen etwas dünneren Stoff als Beutel zu benutzen. Viele kaufen dafür extra spezielle Netze. Ich habe eigentlich auch noch einen Organza-Stoff. Vielleicht nähe ich mir daraus direkt auch noch einen Beutel ;) Danke für den Tipp!
Viele Grüße
Anita

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Cathrin 15. April 2018 - 10:16

Hallo Anita,
mit der App ReplacePlastic kannst du Lebensmittel scannen, die du dir ohne Plastikverpackung wünscht. Das wird dann direkt an die Hersteller weitergeleitet, die ja leider meistens damit argumentieren, das die Verpackung von uns Verbrauchern so gewünscht wird. Es wäre doch toll, wenn das dazu führen würde, das die Auswahl an unverpackten Waren bald noch viel größer sein wird. Probier es doch mal aus ! LG Cathrin

Reply
rosanita 16. April 2018 - 11:40

Liebe Cathrin,
vielen Dank für den Tipp! Diese App kannte ich bisher noch nicht. Aber ich werde sie mir auf jeden Fall ansehen.

Viele Grüße
Anita

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Dennis von EcoYou 29. August 2018 - 14:44

Hey Anita,
ist eigentlich schon verrückt, wenn ich mir überlege, dass die Menge an Plastikmüll bei den Discountern so unterschiedlich ausfallen kann. Ich kann mir vorstellen und ich hoffe, dass die Unverpackt Läden mit der Zeit immer mehr Auswahl haben werden und immer größer werden. Umso populärer, umso mehr wird vermutlich angeboten werden. Schauen wir mal wie sich alles entwickelt. :)

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