Was ist ein Bullet Journal?

by rosanita

Vielleicht habt ihr es auch schon gesehen – heutzutage hat man keinen Terminkalender mehr, sondern ein Bullet Journal! Deshalb gibt es heute eine kleine Erklärung und Anleitung was ein Bullet Journal ist und wie ihr selbst ganz einfach starten könnt.

Denn auch ich habe mich hinreißen lassen und teste 2018 zum ersten Mal ein Bullet Journal aus. Selbstverständlich habe ich auch Prof. M. gefragt, ob er nicht gemeinsam mit mir ein Bullet Journal anlegen möchte, um seiner Kreativität freien Lauf zu lassen. Aber er hat mich nur fragend angesehen und meinte: „Ein was? Bullshit Journal?“.  Für alle, die sich also wie Prof. M. fragen, was ein Bullet Journal überhaupt ist kommt hier eine kleine Erklärung:

Was ist ein Bullet Journal? Hier gibt es eine Einfache Erklärung und eine Anleitung mit Ideen rund um das Bullet Journal #schoninordnung

Was ist ein Bullet Journal?

Der Begriff Bullet Journal wurde zum ersten Mal von Ryder Carol verwendet. Er hat ein analoges System entworfen, mit dem man durch das Aufschreiben von täglichen To-Do-Listen (Bullet Point = Zeichen vor Aufzählungen) in ein leeres Notizbuch mehr Ordnung und Struktur in seinen Alltag bringen kann. Ein Bullet Journal ist also zunächst einmal ein leeres Notizbuch, das man ganz nach Belieben gestalten kann und gleichzeitig als Kalender, Notizbuch, Tagebuch oder auch Malbuch dient. Die Idee ist, sich durch das Aufschreiben, Dinge besser merken zu können und alles auf einen Blick parat zu haben. Das ursprüngliche „Bullet Journaling“-System ist ganz puristisch angelegt und besteht im Wesentlichen aus verschiedenen To-Do-Listen (s. unten). Es gibt aber auch sehr künstlerische und kreative Ansätze, die aus einem Bullet Journal ein kleines Kunstwerk machen Schaut z.B. mal hier vorbei.

Was braucht man für ein Bullet Journal?

Für ein Bullet Journal brauchst du nur einen Stift, ein Lineal und ein leeres Notizbuch. Welches Notizbuch du wählst ist ganz egal. Echte Profis schwören auf „punktkarierte“ Seiten.  Sie sind mit einem Raster aus kleinen Punkten versehen und haben im Vergleich zum linierten oder karierten Layout den Vorteil, dass man flexibler beim Zeichnen oder Schreiben ist, sich aber trotzdem an den Pünktchen orientieren kann. Eine große Hilfe ist es auch, wenn die Seiten bereits nummeriert sind und es ein leeres Inhaltsverzeichnis gibt. Mein Notizbuch ist von Leuchtturm1917 und hat rein weiße Seiten, dafür aber einen tollen Einband in hot-pink. Bei weißen Seiten kann man auch sehr gut mit einem linierten oder karierten Einlegeblatt arbeiten.

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So ist ein Bullet Journal aufgebaut:

Das klassische Bullet Journal nach Ryder Carol besteht aus einem Inhaltsverzeichnis (Index), einer Jahresübersicht (Future Log), einer Monatsübersicht (Monthly Log) und täglichen To-Do-Listen (Daily-Log), die er nach dem Bullet-Journaling System bearbeitet.

Das Inhaltsverzeichnis (Index)

Der Index ist das Inhaltsverzeichnis deines Notizbuches. Hier hilft es dir sehr, wenn deine Seitenzahlen bereits nummeriert sind und du einfach alle Inhalte in dein Inhaltsverzeichnis übertragen kannst. Ich dachte zunächst, dass ich das Inhaltsverzeichnis nicht brauche, aber das Bullet Journal wird schnell relativ umfangreich und so findet man die gewünschte Seite viel leichter. Hier könnt ihr auf dem tollen Blog Punktkariert auch noch einmal nachlesen, wie man einen Index am besten erstellt.

Future Log – Übersicht über einen längeren Zeitraum

Nach dem Index folgt der sogenannte „Future Log“. Er besteht aus einer Übersicht über das gesamte Jahr oder eben die kommenden Monate  – je nachdem wie lange du im Voraus planen möchtest. Auch hier gibt es ganz unterschiedliche Methoden, einen Future Log anzulegen. In der ursprünglichen Methode wird für jeden Monat eine Liste mit Aufgaben und Ereignissen erstellt, die einfach untereinander geschrieben werden. Ich habe mich für eine wöchentliche Übersicht entschieden. In diese Jahresübersicht werde ich größere Ereignisse wie Reisen, Ferien, wichtige Deadlines und andere besonders wichtige Termine eintragen.

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Monatsübersicht – der Kalender

Als nächstes folgt die Monatsübersicht. Die Monatsübersicht besteht aus einem Kalender, in dem ihr eure Termine notieren könnt und monatlichen To-Do-Listen, in die ihr eintragt, was ihr in diesem Monat erledigen müsst. Die ursprüngliche Version von Carol Ryder hat für unsere vielen Familientermine etwas wenig Platz vorgesehen. Deshalb habe ich mir für jeden Monat eine leere Startseite angelegt, auf die ich meine monatlichen Aufgaben eintragen kann, gefolgt von einer Wochenübersicht für unsere Termine. Diese Wochenübersicht habe ich immer nur auf die rechte Seite meines Notizbuches eingetragen, sodass ich auf der linken Seite meine täglichen, bzw. wöchentlichen To-Do-Liste führen kann (s. Daily Log unten). Auf dem kleinen Fähnchen in der Ecke notiere ich die Kalenderwoche.

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Was ist ein Bullet Journal? Hier gibt es eine Einfache Erklärung und eine Anleitung mit Ideen rund um das Bullet Journal #schoninordnung

Tägliche Übersicht – So funktioniert das „Rapid Logging“ Prinzip

Was ist ein Bullet Journal? Hier gibt es eine Einfache Erklärung und eine Anleitung mit Ideen rund um das Bullet Journal #schoninordnungDas klassische Bullet Journaling System nach Ryder Carol sieht nun vor, dass du nach der Jahres- und der Monatsübersicht tägliche Aufgabenlisten mit den folgenden Zeichen anlegst:

  • Aufgaben werden mit einem Punkt (Bullet Point) versehen
  • Ereignisse werden mit einem kleinen Kreis markiert (o)
  • Notizen schreibt man mit einem Gedankenstrich auf (-)
  • Besonders wichtige Aufgaben versieht man mit einem kleinen Stern *

Ich habe für mich festgestellt, dass mir eine wöchentliche To-Do Liste ausreicht und trage meine Aufgaben deshalb auf der linken Seite neben meine Wochenübersicht ein.

Für das Rapid Logging System geht man nun zu Beginn einer neuen Woche/Monat seine täglichen (bzw. bei mir wöchentlichen) Listen durch und hakt alle erledigten Aufgaben ab, indem man sie mit einem Kreuz (x) versieht. Bei den noch offenen Aufgaben fragt man sich, ob sie wirklich noch bearbeitet werden müssen. Wenn nicht, kann man sie ganz einfach durchstreichen. Falls sie aber immer noch relevant sind, werden sie mit einem Pfeil (>) gekennzeichnet und in die neue Monatsliste übertragen. Aufgaben, die noch mehr Zeit haben, kennzeichnet man mit einem umgekehrten Pfeil (<) und trägt sie entweder in den Future Log oder in die entsprechende Monatsliste ein, sodass man sie nicht vergisst.

Was ist ein Bullet Journal? Hier gibt es eine Einfache Erklärung und eine Anleitung mit Ideen rund um das Bullet Journal #schoninordnung

Hier seht ihr ein Beispiel für meine Liste von letzter Woche. Den Kinderarzttermin habe ich mal wieder nicht gemacht, da aber bei uns bald eine U-Untersuchung ansteht, kommt er auf meine Liste von dieser Woche und ich habe ihn mit einem (>) versehen. Kuchenideen für Willis Geburtstag habe ich en masse gesammelt und auch mein Blogpost ist ja jetzt so gut wie fertig ;). Diese beiden Aufgaben sind erledigt, und ich habe sie mit einem x gekennzeichnet. Auch die Einladung zum Kindergeburtstag für Willi musste ich auf diese Woche verschieben (>). Da sie besonders wichtig sind, bekommen sie noch ein Sternchen (*). Die Bahnfahrt, die ich zu meiner Freundin nach Aachen buchen wollte, hat noch etwas Zeit, da eine Buchung noch nicht möglich ist. Ich habe sie mir sozusagen auf Wiedervorlage nächsten Monat gelegt und sie deshalb mit einem < gekennzeichnet.

Eine genaue Anleitung über das Rapid Logging System seht ihr auch in diesem Video.

Weitere Elemente des Bullet Journals

Was ist ein Bullet Journal? Hier gibt es eine Einfache Erklärung und eine Anleitung mit Ideen rund um das Bullet Journal #schoninordnungDie Möglichkeiten des Bullet Journals sind wirklich endlos. Viele integrieren noch einen sogenannten „Habit Tracker“, der dabei helfen soll positive Gewohnheiten zu etablieren und zu kontrollieren. Hier könnt ihr z.B. eintragen, wie oft ihr Sport gemacht habt, ob ihr regelmäßig geputzt habt oder auch genug Wasser trinkt. Ich habe für die ersten Wochen des Neuen Jahres einen ganz einfachen Habit Tracker verwendet – wie ihr seht, habe ich meine vielen Vorsätze noch nicht in allen Punkten umgesetzt ;).

Außerdem könntet ihr in euer Bullet Journal eine Ausgabenübersicht, einen Putzplan, Projektplanungen, Einkaufslisten, Bücherlisten, Erinnerungen, Menüplanungen oder auch Zitate eintragen. Ich stehe hier auch noch ganz am Anfang und werde sehen, wie gut sich alles mit dem Bullet Journal organisieren lässt. Ganz viele Inspirationen findet ihr z.B. bei Pinterest oder auf dem Blog Punktkariert, von Lea und Theresa, die sehr viele Anleitungen und Ideen rund um das Bullet Journal vorstellen. Eine tolle Anleitung mit vielen Ideen für ein verspieltes Bullet Journal seht ihr auch in diesem Video.

Warum sollte ich ein Bullet Journal anlegen?

Das Schöne an einem Bullet Journal ist, dass man es ganz individuell nach seinen eigenen Bedürfnissen gestalten kann. Das ursprüngliche System ist sehr puristisch und arbeitet wirklich nur mit Listen und Stichwörtern. Man kann sich aber natürlich auch kreativ austoben und jede Seite zu einem Kunstwerk machen. Das Bullet Journal ist dafür gedacht, dass man sich alle Dinge an einem Ort notiert, sie sich dadurch besser behält und sich vor allem nicht ablenken lässt. Wenn ich mir z.B. eine kurze Notiz in mein Handy machen möchte, dann öffne ich garantiert auch kurz meine Mails oder schaue bei Facebook vorbei und schwups ist wieder eine halbe Stunde vorbei.

Ich werde Prof. M. gleich noch einmal für das Bullet-Journal begeistern. Diese puristische Listensystem wäre definitiv auch etwas für ihn! Und er könnte sich so tolle Habit Tracker einzeichnen – z.B. mit seinen Fitnessvorsätzen, seinem Putzplan oder auch für regelmäßige Shoppingtouren mit seiner Frau  ich hätte da sehr viele Ideen für ihn!

Wie ist das bei euch? Habt ihr schon Erfahrungen mit dem Bullet Journal gemacht?
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